Tschechien 2011
Niedernhausen – Leutenberg
Wir starten bei bewölktem Himmel. Es ist nicht sehr warm, aber es bleibt den ganzen Tag trocken. Wir fahren bis Butzbach über kleine Landstraßen. Bereits an der ersten Baustelle hinter Niedernhausen verliere ich Margitta. Ich biege rechts ab, Margitta bekommt es nicht mit und fährt geradeaus. Da ich es direkt merke, kommen wir doch schnell wieder zusammen. Dann geht es auf überwiegend kleinen Straßen durch den Taunus.
Von Butzbach aus fahren wir etwa 100 Kilometer Autobahn. Kurz hinter Bad Hersfeld verlassen wir die Autobahn wieder und fahren über die B 62 und B 19 bis Schmalkalden. Dann wird es richtig schön. Thüringen und hier besonders der Rennsteig sind schon ein schönes Motorradrevier. Wir fahren auf herrlich geschwungenen, griffigen Straßen durch den Thüringer Wald. Über Oberhof, Schmücke, Allzunah, Masserberg, Schmiedefeld und Gräfenthal geht es so nach Leutenberg. So gegen 18:00 Uhr kommen wir in Leutenberg an, prompt kommt auch jetzt die Sonne heraus. Wir nehmen ein Zimmer in der Bikerherberge „Sormitzblick“, die heute ziemlich voll ist, so dass wir nur noch ein sehr einfach ausgestattetes Zimmer bekommen.
Leutenberg – Neuhausen
Morgens sind wir relativ gerädert. Die Nacht war auf Grund der sehr lauten anderen Gäste nicht wirklich erholsam. Wenigstens scheint jetzt die Sonne. Der Abschied von der Bikerherberge in Leutenberg fällt uns nicht schwer..
Zunächst geht es über die B 90 bis Gefell, dann weiter über kleine Landstraßen durch Mißlareuth bis Oelsnitz. Die Straße ist griffig, wir fahren durch eine vielfältige Landschaft mit intensiven Farben. Überwiegend frühlingshafte Grüntöne, aber zwischendurch auch Felsen, bunte Wiesen, Flüsse und Seen bzw. Teiche. Das ganze aufgelockert durch idyllische Orte. Bei Oelsnitz verlassen wir das Schiefergebirge der Oberen Saale mit den zahlreichen schiefergedeckten Dächern und den oft schieferverkleideten Häusern. Jetzt steigen wir ein in das Erzgebirge bzw. Vogtland. Und es geht genauso schön weiter. Über Schöneck und Klingenthal geht es über kleine, ruhige, schöne Landstraßen, oft durch lichte Wälder, bis Carlsfeld, wo wir an einem schönen Flecken an einem Fluß noch mal eine kurze Pause machen. Halbwegs ausgeruht geht es durch die immer noch idyllische Gegend bis Johanngeorgenstadt und Schwarzenberg. Dann folgt ein nicht ganz so schönes Stück Straße bis Annaberg-Buchholz. Viel Verkehr und Ort an Ort stören uns schon ein wenig.
Gut das es hinter Annaberg-Buchholz wieder schön wird. Über Geyersdorf und Mildenau geht es wieder kurvenreich bis Marienberg. Hier machen wir am schönen, ruhigen Marktplatz noch einmal Pause. Kurz wird die Ruhe gestört, als eine kleine Motorradgruppe ankommt, die mit einem recht lautstarken V-Rod-Fahrer gesegnet ist. Dazu noch sein recht übertriebenes Outfit, Braincap, Mundtuch mit Skelettdruck und die ungeschickten Fahrmanöver, die beinahe seinen ebenfalls unsicher wirkenden Kumpel auf den Asphalt schicken – das hatte schon was, fast wie im Fernsehen. Wir fahren weiter auf der sehr schönen B 171 Richtung Olbernhau, bei Zöblitz kommt noch eine Umleitung, die uns durch ein schönes Tal – fast Schlucht – führt. Dann geht es von Olbernhau noch bis Neuhausen, wo wir nach kurzer Suche auch ein sehr ruhiges Hotel finden.
In den Orten heute sahen wir Häuser in den unterschiedlichsten Stilen und Zuständen. Von alten Fachwerkhäuser, alten Natursteingebäuden, Häusern und Häuserzeilen aus der sozialistischen Zeit im Arbeiter- und Bauernstaat bis hin zu schnuckeligen oder repräsentativen Neubauten wird alles geboten. Die älteren Häuser sind teils gut restauriert, teils alt mit Renovierungsstau und teilweise auch total zerfallen. Die Landschaft ist überwiegend schön, von idyllisch bis rauh, einfach gut. Und dann diese Farben!
Neuhausen – Rokytnice Nad Jizerou
Nach einem guten Frühstück steigen wir bei Sonnenschein auf die Motos und rollen los. Kurz nach der Abfahrt der erste Schreck. Steht doch am Straßenrand die Bullerei und macht Geschwindigkeitsmessungen. Doch glücklicherweise bauen sie ihr Equipment gerade erst auf – noch mal Glück gehabt! Der erste Grenzübergang nach Tschechien ist gesperrt, Wir nehmen die Umleitung, Die Strecke führt schön durch einen Wald, es herrscht nicht viel Verkehr. Die nächste Abzweigung Richtung Tschechien ist ebenfalls wegen irgendwelcher Bauarbeiten gesperrt. Also noch einmal einen Umweg. Die Straße ist zwar immer noch schön, aber so langsam nerven mich die vielen gesperrten Strecken. Doch gute 20 Kilometer weiter ist es geschafft, wir überfahren die Grenze zu Tschechien. Jetzt wird die Strecke richtig schön. Kurvenreich, oft durch Wald, weniger Orte als in Deutschland und wenig Verkehr. Dazu ein strahlend blauer Himmel. So fahren wir über Moldava, Hrob und Dubi nach Krupka. In Krupka kurze Standortbestimmung, tschechische Kronen am Automaten geholt, ein paar Fotos von der schönen Stadt und weiter geht es. Bis Chiumec noch über eine größere Straße, dann tauchen wir schon ein in das tschechische Elbsandsteingebirge. Über Petrovice geht es nach Tysa. Hier machen wir eine kurze Fotopause. Dieses Elbsandsteingebirge ist wirklich einen Stopp – vielleicht auch mal mehr – wert. Einzigartige, teilweise skurrile Felsformationen, alles umgeben von einem tiefen, grünen Wald, Einfach herrlich! Und danach wieder „on the road“. Über kleine, malerische Straßen geht es bis Decin. Der Weg durch die Stadt ist dann etwas mühsam, teilweise aber auch spannend.
Hinter Decin verlassen wir die großen Straßen wieder. Über kleinste Sträßchen fahren durch eine malerische Landschaft, oft wird der Blick von der Straße abgelenkt durch dieses wirklich interessante Elbsandsteingebirge. Die Felsformationen sind wirklich beeindruckend, die Dörfer, die wir durchfahren, einfach schön. Zwischen Chribska und Kytlice fahren wir über eine echte „Single road“, sehr schön. Dann geht es von Novy Bor bis Jablonne V Podjestedi über die breite, für hiesige Verhältnisse gut frequentierte „13“. Auch das anschließende Stück bis hinter Postrelna ist nicht viel abwechslungsreicher, nur der Straßenzustand ist deutlich schlechter. Doch dann folgt wieder ein wirklich schöner Stück Straße. Vorbei an einigen Seen und durch luftigen Wald geht es über Osecna und Chesky Dub bis Hodkovice. Dann geht es ebenfalls wieder über kleinste Straßen durch diese herrliche waldreiche, gebirgige Landschaft bis kurz vor Zelezny Brod. Langsam wird Margitta müde. Aber für die letzten Kilometer auf gut ausgebauten aber kurvenreichen Straßen reicht es noch. Und nach diesen letzten Kilometern über Tanvald und Desna erreichen wir Rokytnice Nad Jizerou und quartieren uns im Hotel „Stary Mlyn“ ein.
Rokytnice Nad Jizerou
Wandertag! Wir fahren mit der CBF quasi ‚wanderfertig‘ die 15 Kilometer bis Misecky, stellen das Motorrad dort ab und fahren die letzten etwa 600 Höhenmeter mit dem Pendelbus.
Anschließend geht es auf Schusters Rappen hinein in die schöne Bergwelt des Riesengebirges. Latschenkiefern, Kräuter, Beeren (Moltebeeren?) mit Flechten übersäte Felsen, einfach schön. So wandern wir 15 bis 20 Kilometer über den polnisch-tschechischen Grenzkamm, weilen kurz in Polen, sehen kleine Wasserfälle, große Schluchten und am Ende sogar die Elbquelle. Dazu Stille aber ein kräftiger Wind, der einem die Worte von den Lippen reißt, herrlicher Duft nach Kiefern und Kräutern. Das Leben kann so schön sein, vor allem wenn nur wenige Menschen diese Landschaft suchen – Tschechien ist kein Land des Massentourismus, vom Wintersport einmal abgesehen. Da alle „Bouden“ geschlossen sind, geben wir auch nicht viel Geld aus.
Abends im Hotel berichtet der Hotelchef in fließendem Deutsch, dass übers Jahr kaum ausländische Gäste zu Besuch kommen. Lediglich die kurze Saison zu Weihnachten und Silvester beschert Deutsche und Niederländer. Er hat sich auf, meist tschechische, Familien mit kleinen Kindern spezialisiert und somit aus der Not eine Tugend gemacht. Zahlreiche Spielgeräte vor und im Haus sowie eine ganze Kinderbettengalerie im Flur belegen das.
Rokytnice Nad Jizerou – Jesenik
Nachdem gestern Nacht noch heftige Gewitter mit fotogenen Blitzen über Rokytnice hinwegzogen, scheint heute Morgen wieder die Sonne. Wir starten und fahren die ersten Kilometer wie gestern durch diesen schönen Wald. In Vitkovice biegen wir aber jetzt nicht mehr ab nach Misecky sondern fahren weiter nach Vrchlabi. Dabei begleitet uns die Elbe noch mal ein kleines Stück – hier schon deutlich größer als oben an der Quelle. Außerdem lassen wir jetzt auch das Riesengebirge langsam hinter uns.
Danach geht es etwas zügiger auf gut ausgebauter Straße (14) in weiten Kehren durch eine immer noch grüne Gegend, in der jetzt aber auch viel Landwirtschaftsbetriebe sind, bis Trutnov. Hinter Trutnov verlassen wir die breiten Straßen wieder und fahren auf kleinen Sträßchen mit teilweise recht schlechtem Asphalt über Petrikovice und Chvalec bis zum „Steinernen Dorf“ bei Adrspach. Die teils grotesken Felsen und Felswände sind echt sehenswert. Wir wandern kurz um den kleinen See, bewundern bei einem Kaffee die Steine und etliche Schüler an einer (künstlichen) Kletterwand noch etwas. Dann geht es weiter.
Es scheint zwar immer noch die Sonne, rechts und links, über den Bergen steigen aber dunkle, regenschwere Wolken auf. Über Broumov geht es nach Polen. Dabei bremst uns des Öfteren ein Zug ein, der auf seiner Fahrt mehrmals unsere Straße kreuzt. Das ist zwar an sich kein Problem, aber bei den immer näher rückenden dunklen Wolken wäre es schon besser, ungehindert voran zu kommen. In Polen bleiben wir zunächst noch auf einer kleinen Straße, der Schwerlastverkehr nimmt aber deutlich zu. Ansonsten sind hier in den Dörfern im polnisch-tschechischen Grenzgebiet doch zahlreiche Häuser leer und verfallen, auch wenn es noch genügend schöne und belebte Dörfer gibt.
In Klodzko biegen wir wieder auf eine vermeintlich kleine, gelbe Straße (46) in Richtung Nysa ab. Doch die Straße ist weder schön noch kurvenreich. Sie führt überwiegend geradeaus und ist von zahlreichen LKW’s befahren. So biegen wir bei Paczkow ab in Richtung Richtung Jesenik, verzichten auf die Vorbeifahrt an den Seen und fahren wieder zurück nach Tschechien. Die Wolken ziehen sich jetzt immer mehr zu. Wir machen noch mal eine ganz kurze Pause an einer schön im Wald liegenden Höhle, danach geht es die letzten Kilometer bis Jesenik, wo wir ein kleines, preiswertes Hotel finden. Die Konversation gestaltet sich etwas schwierig – eine Mischung aus Deutsch, Englisch und Tschechisch.
Kurz abspannen, dann raus in das recht schöne Städtchen. Gerade als wir bei unserem Abendessen in einem gemütlichen Restaurant am Marktplatz sitzen, fängt es heftig an zu regnen. Doch jetzt stört uns der Regen nicht mehr. Denn wir essen zum zweiten Mal tschechische Knoblauchsuppe als eigene Kreation des Lokals. Die hat es wirklich in sich, vor allem viel Knoblauch und Salz.
Jesenik – Vsetin
Ohne Frühstück geht es los. In Jesenik ist es kühl und trüb, die Gipfel des Altvatergebirges hüllen sich in klamme, weiße Wolken. Je höher wir steigen (Passhöhe: 1013 m), desto dichter wird der Nebel und es wird richtig frisch. Somit bleiben Fahr- und Sichtgenuss etwas auf der Strecke. Doch hinter der Passhöhe wird es zunehmend besser. Die letzten Kehren beim Abstieg sind trocken, die Sicht ist ausreichend, es läuft gut. Bei Rapotin verlassen wir die 44 und biegen ab auf die 11 Richtung Bruntal. Die Straße windet sich jetzt wieder hinauf ins Altvatergebirge, aber hier auf der Südseite ist es trocken und sonnig. Dazu griffiger Asphalt und schöne, enge aber übersichtliche Kurven. Ich nehme das Gas erst wieder etwas zurück, als der Koffer funkensprühend über den Asphalt schraddelt. In Rymarov verlassen wir diese schöne Straße wieder und fahren über kleine, in der Karte gelb eingezeichnete Straßen durch malerische Bergdörfer und Wälder bis Sternberk. Jetzt verlassen wir das schöne Altvatergebirge endgültig. Es geht durch eine überwiegend landwirtschaftlich genutzte Gegend bis Olomouc. Doch zumindest für’s Auge bleibt es schön. Im Osten kann man die nächste Bergkette (Beskiden), im Südwesten die fruchtbare Ebene um Brünn sehen.
In Olomouc machen wir erst mal Halt. Wir parken unsere zwei Motorräder direkt vor der Polizeikaserne in der Stadtmitte – da stehen sie wenigstens sicher. Der Stadtbummel einschließlich Besichtigung der Kirche „Maria Schnee“ lohnt wirklich – man könnte auch sagen, ist für diese Stadt eigentlich zu kurz. Alte Bauten, viele Kirchen, schöne Gassen, dazu top Wetter. Nur schade, dass wir in Motorradkluft unterwegs sind, da wird uns ganz schön warm. Besonders stolz sind sie hier auf ihre zahlreichen Brunnen mit wasserspeihendem Neptun und Triton sowie Schildkröten, die das Elend der Welt auf ihrem Panzer tragen.
Den Weg aus der Stadt finde ich nach dem Sonnenstand recht gut, so das wir uns die ersten 10 – 15 Kilometer nur noch durch den Feierabendverkehr kämpfen müssen. Ab Prerov wird es aber besser. Die bisher fast gerade Straße bietet jetzt zumindest einige Kurven, der Verkehr lässt deutlich nach und die Orte werden wieder idyllischer. So fahren wir locker bis Bystrice Pod Hostynem. Allerdings wird es jetzt deutlich kühler, die Sonne hat sich mittlerweile wieder hinter dunklen Wolken versteckt. Es riecht nach Regen. Trotzdem nehmen wir die letzten rund 30 Kilometer beschwingt auf. Wir verlassen die Ebene wieder und schrauben uns durch luftige Wälder hinauf auf die Beskiden und immer näher an die Grenze zur Slowakei. In Vsetin machen wir Schluss für heute.
Vsetin – Kremnica
Morgens lacht wieder die Sonne von einem strahlend blauen Himmel. In Vsetin noch gemütlich zwei Kaffee zum wachwerden und ab auf die Motos. Frühstück gibt es hier auch nicht, wird wohl zur Gewohnheit, anscheinend frühstücken die Tschechen nicht.
Es geht direkt aus Vsetin hoch in das schöne Mittelgebirge Beskydy Kysuce. Auf schönen kleinen, kurvenreichen, griffigen Straßen geht es durch eine malerische Mittelgebirgslandschaft. Wir fahren durch idyllische Dörfer, wie Mala Bystrice, Hutisko-Solanec und Velke Karlovice mit schönen, überwiegend gut erhaltenen Häusern, die landwirtschaftlich geprägt sind. Oft sieht man auch Wanderer oder Radfahrer und im Winter scheint hier auch einiges an Skipisten in Betrieb zu sein. Zwischendurch kommt uns sogar ein Schrotthändler entgegen, der seinen Metallschrott auf einem Pferdegespann einsammelt. Hinter Hutisko-Solanec machen wir erst mal an einem schönen Platz Frühstückspause.
Dann kommt auch schon bald der Grenzübergang in die Slowakei. Schön gestaltet, ohne Passkontrolle und einen Fotostopp wert. Das Denkmal des Partisanen mit schwingender Handgranate ist beeindruckend und dem Widerstand vom September 1944 gewidmet.
Bis Makov ist die Strecke noch schön, doch das dann folgende Stück bis Cadca enttäuscht. Wir fahren zwar durch viele schöne Dörfer, die haben nur den Nachteil, das sie bis Cadca übergangslos von einem Dorf zum anderen übergehen. Das sah auf der Karte ganz anders aus. Zwar scheint immer noch die Sonne, es ziehen aber überall dunkle Wolken auf. Wir fahren auf der Schnellstraße über Zilina bis Rajecke Teplice und dann weiter auf der 64 bis Nitrianske Pravno. Ab Zilina nimmt der Verkehr gewaltig zu. Vor allem die vielen Busse und LKW bremsen den Fahrgenuss gewaltig ein. Es wird erst besser, als wir an einer Baustellenampel ganz nach vorne kommen und der Autoschlange schnell entschwinden. Leider setzt jetzt der sich schon seit einiger Zeit angekündigte Regen ein. Doch glücklicherweise regnet es nicht so stark, wie wir auf Grund der Wolken befürchtet haben. In Nitrianske Pravno biegen wir ab und fahren jetzt wieder auf einer kleinen Straße überwiegend kurvenreich bergauf bis Turcianske Teplice. Der aufkommende Spaß über die jetzt wieder schöne Strecke wird aber schnell von strömendem Regen weggespült. Bis Turcianske Teplice schüttet es reichlich, oft fahren wir durch tiefe Pfützen, so dass das Wasser nur so spritzt. Doch Richtung Süden, mithin also in unsere Richtung wird es dann heller und schon bald hört der Regen wieder auf. So genießen wir die letzten Kilometer bis in die alte Stadt Kremnica.
Wir übernachten in der Pension Soler. Die Pension ist sehr gut mit Liebe zum Detail ausgestattet und sehr preiswert. Der Pensionswirt spricht sogar Deutsch, die Motos stehen überdacht im Innenhof. Es gibt einen Gemeinschaftsraum mit rustikalen Holzbänken und Kamin, im ganzen Haus hängen Kohlezeichnungen mit Sehenswürdigkeiten aus dem Ort. Kein Verkehrslärm ist zu hören, hier scheint die Welt noch in Ordnung, zumindest aus Urlaubersicht.
Nach dem Abpacken noch ein Stadtrundgang und zum Abschluss ein sehr gutes Essen in einem schönen Restaurant mit Innenhof. Einige Häuser sind wohl mangels Geld aufgegeben worden. Schade.
Kremnica – Napajedla
Gegen 12:00 Uhr fahren wir los. Direkt aus Kremnica heraus geht es in engen Kurven durch lichten Wald und sanfte Berge. Über Nevolne und Ihrac erreichen wir die E571, der wir dann bis Zarnovica folgen. Nicht so schön, dafür flüssig zu fahren. In Zarnovica biegen wir ab auf die 512 Richtung Partizanske. Wieder eine schöne, kleine, kurvenreiche Straße durch eine idyllische Mittelgebirgslandschaft. Leider laufen wir nach etwa 20 Kilometern auf ein Radrennen auf. Ein Polizeiwagen schirmt die Radrennfahrer nach hinten ab, so dass wir auch nur mit der Radgeschwindigkeit weiterkommen. Dann doch lieber eine kurze Pause an einem schönen Flusslauf machen. Nach einer guten halben Stunde geht es weiter, kurz vor Partizanske wechseln wir auf die 64 Richtung Prievidza. Kurz vor Novaky laufen wir wieder auf ‚unser‘ Radrennen auf – in Novaky ist doch tatsächlich die (heutige) Zieleinfahrt. Mit entsprechendem Rummel und Stau. Wir sind froh als wir uns durch Rennfahrer, Begleitfahrzeuge, Polizei und Zuschauer gekämpft haben. Stau und Hitze sind nun mal nichts für Motorradfahrer.
Ein paar Kilometer geht es noch über die breite 50, dann biegen wir ab auf die 574 Richtung Ilava. Straße und Gegend wie gehabt sehr ansprechend mit viel Grün und den Bergen im Hintergrund, vom Straßenrand winken uns sogar manchmal Kinder zu – schön. Es ist immer noch heiß, doch die schwarz-dunkel drohenden Wolken über den Niederen Karpaten zeigen schon, dass wir heute noch nass werden. Nach weiteren gut 30 – 40 Kilometern ist es so weit, der erste Regenguss kommt runter, in der Ferne Blitze und leiser Donner.
Wir sind glücklicherweise gerade an einer Stelle, wo eine kleines Ausflugslokal steht – mit überdachter Terrasse. Das passt!
Ein Kaffee und ein Wasser später hat es schon etwas aufgeklart. Wir ziehen weiter. Momentan regnet es nicht, aber die Straße ist nass, mit abgerissenen Grasnaben, Gehölz und teilweise mit Geröll übersät. Hier muss es ganz schön heftig runtergekommen sein. Die Gegend ist schön, aber wir können sie nicht mehr richtig genießen, da die Straße jetzt die ganze Aufmerksamkeit fordert. Margitta kommt mehrfach mit dem Hinterrad ins Rutschen, traut sich nicht mehr ans Gas und fährt wie auf Eiern. So fahren wir über Pruske, Nemsova und Horne Srnie wieder in Tschechien ein. Ab und zu regnet es auch noch ein bisschen, aber die großen, starken Schauer gehen glücklicherweise an uns vorbei. Wir fahren durch diese widrigen Bedingungen über Valasske Klobouky, Vlachovice und Vizovice bis Zlin. In Zlin wollen wir eigentlich übernachten, finden aber den Weg in die Altstadt nicht, ansonsten gefällt uns die Stadt überhaupt nicht, also rollen wir weiter bis Napajedla. Hier nehmen wir ein preiswertes Hotel – man bietet uns sogar an, die Motorräder über eine Treppe durch den engen Hotelflur in den überdachten und geschlossenen Innenhof zu stellen, wir lehnen sicherheitshalber ab. Ansonsten hat die Stadt aber nicht wirklich was zu bieten, so verkrümeln wir uns schnell im Zimmer. Nach zwei Bieren sieht das Zimmer sogar ganz nett aus.
Napajedla – Vilemovice (Skalni Mlyn)
Der Verkehrslärm war echt störend – teilweise hatte man heute Nacht das Gefühl, der Verkehr führt direkt durch’s Zimmer. Aber auch diese Nacht geht vorbei und morgens scheint die Sonne von einem wolkenlosen, blauen Himmel. Wir packen zusammen und fahren los. Es geht auf breiten Straßen zügig bis Kromeriz. Jetzt verlassen wir die gut ausgebauten Straßen und fahren auf kleinen Straßen durch eine von Ackerbau geprägte hügelige Gegend. Kleine Dörfer, mit roten Mohnblüten gesäumte Felder, ab und zu ein Flusslauf oder Teich, eine ruhige Gegend, die Margitta an das Bild ‚Frauen im Kornfeld‘ von Monet erinnert.
So geht es bis Ivanovice na Hane. Dann versagt mein Orientierungssinn etwas und wir fahren eine weite Schleife über Bodek u Prostejova und Pustimer bis wir Vyskov erreichen. Trotz zahlreicher Baustellen finde ich den richtigen Ausgang aus der Stadt. Am Stadtrand ist Margitta es aber satt, sie braucht um 12:00 Uhr ein erstes kleines Frühstück. Das Lokal, was ich ausfindig mache entpuppt sich als kleiner Supermarkt, kurz vor Ladenschluss. Das ist Margitta jetzt (fast) egal, rein, etwas zu beißen einkaufen, nach zwei Bananen geht es wieder besser und wir dürfen weiterfahren.
Kurz vor Studenice sehe ich in einem Wald eine schöne Stelle, wir halten an und machen ‚richtige‘ Frühstückspause. Als Sitzplätze dienen meine Alukoffer. Dann geht es weiter in Richtung Sloup zur Macocha – Schlucht. Die Entstehung ist dem Zusammenbruch eines großen Höhlendoms durch tektonische Bewegungen zu verdanken. Diese besichtigen wir zunächst von oben, sehr schön. Weil es Sonntag ist, treffen sich eine Menge Menschen hier. Die Motorradkluft wird gegen luftige Freizeitbekleidung ausgewechselt. Wir versuchen, mal eben zu Fuß in die Schlucht abzusteigen, aber das geht leider nicht.
Da es uns hier gut gefällt, ändern wir den Plan, nach Brünn zu fahren, Wir suchen uns eine schöne Unterkunft, das Hotel Skalni Mlyn an der Katarinska – Höhle bei Vilemovice, und beschließen, morgen die Punkevni-Höhle und die Macocha – Schlucht (von unten) zu besichtigen, bevor wir in die Stadt Brünn fahren. Dann schauen wir uns noch die Katarinska – Höhle an. Es ist eine von vier Höhlen des Mährischen Karstes, die der Öffentlichkeit zugänglich sind. Wir bekommen quasi eine Privatführung, nur wir zwei und der Guide, der leider kein Deutsch spricht. Ddafür zum Beweis der erstklassigen Akustik des großen Doms der Höhle (96m x 36m x 20m) aber ein Stück von Verdis „Nabucco“, den Gefangenenchor aus den Lautsprechern vorführt. Margitta ist von der Stelle, an der der Chor ziemlich laut wird, ganz begeistert. Ich hätte mir lieber Metallica oder Nosferatu gewünscht. Unglaublich, was die Natur so schafft, wenn Zeit keine Rolle spielt. Nach der Legende hat man die Entdeckung der Höhle dem Verschwinden eines Schafes aus der Herde zu verdanken: Das Hirtenmächen Katharine suchte eben dieses eine Schaf, fand die Höhle, kein Schaf, dafür den Tod. Eine Formation der Tropfsteine hat auch die Form eines liegenden Schafes. 1909 wurde der zweite, kleinere Dom der Höhle entdeckt. Der Forscher kam bei einem Einsturz der Höhlendecke ums Leben.
Vilemovice (Skalni Mlyn)
Morgens um 7:00 Uhr werden wir vom Lärm der Motorsensen geweckt. Warum müssen die denn ausgerechnet heute – und dann noch so früh – ihre verdammten Wiesen mähen. Ansonsten ist aber alles in Ordnung.
Die Besichtigung der Punkva – Höhlen erfolgt zusammen mit einigen Niederländern. Die Erklärungen sind in Englisch und vom Band, leider nicht sehr gut zu verstehen. Da die Höhlen, die Dome, die Stalagmiten und -titen mit ihren vielfältigen Formen aber im Grunde für sich sprechen, ist das schon in Ordnung. Die Punkva – Höhlen beinhalten übrigens fast alle bekannten Tropfsteintypen. Es geht durch den „Vorderen Dom“ am Spiegelsee vorbei weiter durch den Reichenbachdom, den „Hinteren Dom“ und den Tunnelgang zum Boden der Macocha-Schlucht, die auch aus einem ehemaligen Dom entstanden ist, der schon vor langer Zeit eingestürzt ist und damit diese einzigartige Schlucht geschaffen hat. Wir erkennen auch den Balkon aus Brettern, auf dem wir gestern noch gestanden haben. Gut, dass wir den Weg zur Schlucht abgebrochen haben, wir wären nie angekommen. Der Schluchtboden ist nur über die Höhle zu erreichen.
Nachdem wir die Macocha-Schlucht durchquert haben, geht es mit Elektrobooten über den Fluss Pukva unterirdisch etwa einen halben Kilometer durch die „Macocha – Dome“ – fantastisch und teilweise sehr eng. Dann folgt noch ein kurzer Halt, wir besichtigen den „Masaryk – Dom“, der durch seine vielen Stalagmiten und -titen bezaubert. Anschließend folgt noch eine kurze Bootsfahrt, dann haben uns das Sonnenlicht und die Wärme wieder. Die Höhlen waren mit etwa 8°C und den annähernd 100{2616aed14b8bd475d26af9fec70c172d7345e8c43a0b7f9a083ae3b540042d88} Luftfeuchtigkeit für die meisten doch unangenehm kühl.
Als nächstes steht eine kurze Stadtbesichtigung von Brünn an. Am frühen Nachmittag sind wir in Brünn und finden trotz regem Stadtverkehr und einigen Baustellen recht gut ins Zentrum. Motos abgestellt, Motorradklamotten in die Koffer und ab in die Stadt. Als erstes laufen wir auf eine Galerie auf, bis auf das Café hat es aber geschlossen. Gut dann eben nur kurz einkehren und die wenigen Bronzeskulpturen im Eingangsbereich bewundern (Aber psst: Keinem weitererzählen, dass ich statt auf der Rennstrecke in Brünn in eine Galerie gehe!). Dann schlendern wir weiter durch die Stadt, einige schöne Gebäude und Denkmäler, aber eigentlich nichts, was uns wirklich begeistert. Gerade als wir schon zurück zu den Motos gehen wollen, sehen wir noch ein interessantes Gebäude mit einem schönen Eingangsbereich. Über uns schwebt ein riesiges „Krododil“, der Drache von Brünn. Der Drache hängt am Eingang des „Alten Rathauses“, welches wir jetzt besichtigen.Es ist ein sehr interessantes, schönes Gebäude, welches uns am Ende auch noch vom Rathausturm schöne Blicke über die ganze Stadt beschert, vor allem in die zahlreichen begrünten Dachgärten. Ein Raum ist vollkommen mit Fresken bemalt, was ihm eine unglaubliche Tiefe verleiht. Ein Fenster ist original aus dem 13. Jahrhundert, ein echtes Kunstwerk in Glas. Das versöhnt uns dann doch mit der Stadt Brünn.
Vilemovice (Skalni Mlyn) – Prachatice
Wieder werden wir früh lautstark geweckt, wieder scheint die Sonne von einem blauen Himmel. Bis auf den allmorgendlichen Lärm, der durch’s Fenster hineinschallt, ist das Hotel wirklich gut. Nach dem Frühstück geht es los. Leider verfahre ich mich heute morgen häufig. Wir fahren Blansko quasi von allen Seiten wieder an, bevor wir die Stadt dann, auf der selben Straße wie gestern nach Brünn, endgültig verlassen. Kurz hinter Blansko verlassen wir auch das Karstgebirge und wechseln in eine überwiegend von Ackerbau geprägte, hügelige Landschaft. Vorbei an grün–bunten Feldern durch kleine, in der Regel gut erhaltene Orte geht es auf schmalen Straßen bis Names Nad Oslavou. Teiche, Weiher, Wäldchen oder Obstbäume säumen die Straßen. Verkehr herrscht fast keiner. Das ändert sich ab Names Nad Oslavou. Wir befahren jetzt die 23 bis Stara Rise. Diese Straße führt breit und gut ausgebaut mit vielen weiten Kurven durch diese landwirtschaftlich genutzte Mittelgebirgsgegend. Es herrscht aber auch reichlich Verkehr. Da die 23 irgendwo bei Telc gesperrt ist, wird das zunächst auf den wieder kleinen, kurven reicheren Straßen bis Dacice nicht wirklich anders.
In Dacice machen wir erst mal in einem kleinen Restaurant Pause und genehmigen uns ein gutes und preiswertes Mittagessen. Wie das hier funktioniert, das bei vielen Restaurants das Tagesmenü schon für umgerechnet knapp 3 € angeboten werden kann, ist uns ein Rätsel. Wir rätseln allerdings lieber nicht zu lange, sondern fahren lieber weiter. Zumal jetzt wieder Wolken ankündigen, das es heute auch noch regnen könnte. Über Markvarec, Kunzak, Jindrichuv Hradec und Straz Nad Nezarkou geht es wieder auf die 23. Immer noch ist die Gegend durch Ackerbau geprägt, immer noch geht es kurvenreich durch diese hügelige Landschaft auf und ab, aber die Teiche nehmen deutlich zu, oft sind es jetzt auch richtige Seen.
Kurz hinter Trebon verlassen wir die 23 wieder. Es geht jetzt direkt bis Cesky Krumlov, der unter Unesco Kulturerbe stehenden Stadt an der Moldauschleife. Die Landschaft wird deutlich waldreicher und gebirgiger. Wir unterbrechen unsere Fahrt und machen einen intensiven Stadtrundgang. Der zeigt uns neben dem im alten Schlossgraben lebenden Bären auch die Schlossanlage, den Schlossgarten und die alte Stadt, einfach schön. Das finden sicherlich auch die vielen asiatischen Touristen. Zwei bis drei Stunden später, müde gelaufen und genug geschwitzt geht es weiter. Die Sonne hat sich mittlerweile fast komplett hinter schwarzen, drohenden Wolken verzogen. Wir fahren über Kajov noch weiter bis Prachatice und haben Glück dabei. Die einzigen Wolkenlöcher, die hier noch zu sehen sind, sind genau über uns. So kommen wir doch noch trocken in Prachatice an. Die Hotelsuche gestaltet sich zunächst schwierig, wir landen aber dann trotzdem im bereits beim ersten Versuch angefahrenen Hotel Parkan. Sehr empfehlenswert, das Gebäude ist aus dem 14. Jahrhundert, das angeschlossene Restaurant hat eine Gartenterasse, die Besitzerin ist sehr freundlich und – der Clou! – wir können die Motorräder im recht engen Eingangsbereich unterstellen. Grandios. Danach noch einen Rundgang durch diese ebenfalls sehr schöne, historische Stadt.
Prachatice – Neunburg vorm Wald
Schon wieder wecken uns Straßenlärm und Sonne, vielleicht hätten wir das Fenster doch schließen sollen? Das Frühstück nehmen wir mit vier Hotelgästen ein, die zum Malen hier sind. Wir malen lieber schwarze Striche auf den Asphalt und rollen los. Leider unterläuft mir beim ersten Zwischenziel ein kleiner Irrtum und statt nach Volacy rollen wir Richtung Vodnany. Ich bemerke den Irrtum erst relativ spät, so dass wir unsere Route etwas ändern. Wirklich schlimm ist es nicht, da die Straßen und Dörfer hier wirklich schön liegen, etwas runtergekommen oft, aber mit einem eigenwilligen Charme. Dazu jetzt wieder eine sehr abwechslungsreiche Gegend, Landwirtschaft, Berge, Seen, Wälder, von allem etwas. So drehen wir unsere Schleife über Netolice, Libejovice, Strunkovice Nad Blanici und Dub nach Volyne. Dann geht es auf die gut ausgebaute und gut befahrene 4 über die schön anzusehende Stadt Vimperk bis Horni Vltavice. Hier biegen wir wieder ab und fahren durch eine ursprüngliche Landschaft, durch den Naturpark Sumava bis Zelezna Ruda. Mit dieser noch mal sehr schönen Runde vorbei an ursprünglichen Wäldern und Flüssen verlassen wir das uns mittlerweile liebgewonnene Land Tschechien. Und ändern unseren Plan, nach Karlsbad zu fahren. Da Margitta den Bayrischen Wald auch noch nicht kennt, bleiben wir jetzt auf der deutschen Seite.
Mittlerweile haben dunkle, sehr dunkle Wolken die Sonne komplett verdrängt, es riecht nach Regen. Wir fahren über Bayrisch Eisenstein, Brennes, Arrach, Höll, Neukirchen Beim Heiligen Blut, Fürth m Wald, Waldmünchen und Rötz durch eine grandiose Mittelgebirgslandschaft mit überwältigenden Ausblicken und griffigen Kurven bis Neunburg vorm Wald. Der ab und zu einsetzende Regen stört nicht wirklich und ist deutlich weniger, als erwartet. In Neunburg wird die Zimmersuche noch schwierig, letztlich kommen wir aber in einem Café mit angeschlossenem Hotel in einem noch nicht ganz fertig gestellten Appartement unter.
Neunburg vorm Wald – Niedernhausen
Gestern Abend waren wir noch in einem kleinen Gasthaus. Essen und Trinken sind hier sehr günstig – teurer als in Tschechien, logisch, aber im deutschen Vergleich echt preiswert.
Heute ist es recht kühl, bewölkt, aber ab und an schaut die Sonne doch mal durch ein Wolkenloch heraus. Wir rollen dabei auf kleinen, schnuckeligen Straßen heraus aus dem Bayrischen Wald und tauchen ein in die Fränkische Schweiz. Die uns jetzt richtig begeistert. Zumal sich hier auch die Sonne besonders häufig sehen lässt. Über kleinste Straßen geht es an urigen, teils skurrilen Felsgebilden vorbei, Flüsse haben sich eindrucksvoll einen Weg durch diese grandiose Landschaft gegraben. Dann wieder schweift der Blick weit über Wald und Wiesen, einfach toll. Hier sollten wir noch mal eine Wochenende verbringen, vielleicht sogar statt auf zwei Rädern in einem Kanu, z.B auf der Wiesent. Wir fahren beschwingt durch die Gegend. So vergeht der Vormittag wie im Flug. Wir machen in Würgau Mittagspause und genehmigen uns zum Nachtisch die Fahrt die „Würgauer Wand“ hinunter. Ein echter Genuss!
Danach wir die Fahrt etwas langweilig. Es geht über Schesslitz nach Bamberg, dann überwiegend auf der B 26 bis kurz vor Aschaffenburg. Es sind zwar noch einige schöne Abschnitte dabei, aber meist geht es über breite, vielbefahrene Straßen durch eine landwirtschaftlich genutzte Gegend. Das letzte Stück ab Gemünden am Main wird nochmal etwas ansprechender. Doch die Strafe folgt auf dem Fuße: Autobahn bis Niedernhausen. Dabei kommen wir dann auch noch in einen kleinen Regenschauer.
Dann, nach 3107 überwiegend schönen Kilometern laufen wir wieder in Niedernhausen auf. Nach den heutigen etwa 430 Kilometern auch etwas müde, aber zufrieden. Die Fahrt durch Tschechien war schön, klasse Gegend, freundliche Leute, preiswertes Leben und im Grunde durchgehend gutes Wetter. Einfach toll.
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