18.03.2024

Norwegen & Schweden 2023

Dieses Jahr ist Skandinavien geplant, mit Schwerpunkt auf Norwegen.
Das ist die Route

Wir fahren zu viert, Ruedi mit Sozia Susanna auf KTM Adventure 1190, Margitta (Rehlein) mit ihrer Triumph Tiger 800 XRX und ich auf der Husqvarna Norden 901. Im Vorfeld haben wir uns zwar grob über das Ziel (Norwegen) und den Zeitraum abgestimmt, alles andere blieb aber unbestimmt.

04.07.2023

Heute treffen wir Ruedi und Susanna in Seljord. Der ursprüngliche Plan, gemeinsam bei uns loszufahren, klappte wegen Krankheit bei uns nicht. So haben wir uns darauf geeinigt, dass die zwei schon mal vorfahren und wir uns dann irgendwo in Südnorwegen treffen. Und das ist eben in Seljord.

Für die Anfahrt nach Norwegen wählen wir die Fähre von Emden nach Kristiansand, eine gute Wahl. Das war die bisher unkomplizierteste Fährüberfahrt, die ich jemals gemacht habe.

Die Fahrt von Kristiansand nach Seljord stimmt schon mal optimistisch: Sonnenschein, Temperatur > 25° C kurvenreiche, ruhige Straßen und das Fehlen von Ampeln außerhalb der Stadt machen die Fahrt angenehm. Die waldreiche, hügelige, kurvenreiche Gegend sorgt für den Rest.

Wir übernachten gemeinsam in einer Hytta (Holzhütte) auf dem Campingplatz Garvikstrondi, ca. 8 km von Seljord entfernt direkt am See Seljordsvatn. Eine komfortable Hütte zu einem angenehmen Preis.

Das Wetter ist super, die Gegend staunenswert und ich bin, was das Motorradfahren angeht, gestern ja gerade so auf den Geschmack gekommen. Ruedi ist auch froh, mal wieder etwas ausgedehnter auf zwei Rädern unterwegs zu sein. Also starten wir unsere 2- – Zylinder für eine entspannte Runde hier, während die zwei Mädels Fahrpause machen.

Der Plan, auf kleinen Schotterwegen Richtung Norden zur Hardangervidda zu fahren, scheitert. Die wenigen Pisten, die uns zum Ziel führen würden, sind leider durch Bauarbeiten derzeit nicht passierbar. Spaß hat der Versuch trotzdem gemacht. Die kleinen Waldwege sind schattig, durch die Baufahrzeuge auch mal ziemlich aufgewühlt, also schön. Da unser Ziel aber auf diesen Wegen nicht zu erreichen ist, drehen wir irgendwann und fahren zurück auf die Straße und dann bis in die Stadt Seljord.

Ein kurzes Stück auf die E134, dann geht es links ab auf den Flatdalvegen. Das ist ein kleines Sträßchen, welches sich, den Namen jeweils wechselnd zu der nächstgrößeren Stadt, Richtung Hardangervidda hinaufwindet. Es geht durch eine großartige Bergwelt, durch Wälder, vorbei an Seen und Flüssen bis hinauf über 900 Meter, ein paar sehr schöne Schottersträßchen waren auch noch dabei – einfach genial.

Am Lognvikvatn, ein kleiner See auf etwa 720 Meter Höhe, biegen wir ab auf die 37, die uns jetzt an der Hardangervidda vorbei ebenfalls in schönen, engen Kurven bis auf fast 1.000 Höhenmeter bringt. Die Aussicht auf die Hardangervidda ist einfach gigantisch – ein echtes Highlight. Irgendwo hinter dem Møsvatn geht es wieder genauso kurvenreich hinunter bis auf etwa 200 Meter. Am See Måna verlassen wir die 37 und fahren rechts ab auf den Tuddalsvegen Richtung Hjartdal. Die Straße windet sich direkt hinter dem See in engen Serpentinen bis auf 800 Meter hinauf. Wir genehmigen uns einen Kaffee an der Talstation der Gaustabanen, das ist eine kombinierte Berg- und Seilbahn hinauf auf den Gaustatoppen. Die Fahrt hinauf soll spektakulär und die Aussicht von dort oben grandios sein.

Wir stürzen uns lieber wieder auf unseren Motos in das Kurvengewühl und fahren über eine weite Hochebene bis zur Passhöhe auf etwa 1.270 Meter. Etliche Kilometer weiter und fasst 1.000 Meter tiefer erreichen wir Sauland und damit die E134. Der folgen wir bis zum Ende des Sees Hjartsjå. Hier biegen wir ab. Wir versuchen den Mælełelltunnel zu ‚überfahren‘. Der Mælełelltunne mit einer Länge von 9,4 Kilometern befindet sich wischen Hjartdal und Seljord. Unser Versuch klappt zwar nicht wirklich, wir fahren aber noch etwa 20 Kilometer durch eine wirklich schöne Landschaft, Single Roads, teilweise Schotter, herrliche Gegend, klasse! Doch irgendwie finden wir den Weg nach Seljord nicht.

So geht es wieder zurück auf die E134 und durch den Tunnel bis Seljord und zu unserer Hütte auf dem Campingplatz.

06.07.2023

Am nächsten Tag begleiten uns ständig Schauer, meist nur kurz aber teilweise recht heftig. Wir fahren über eher gute Hauptstraßen an der Hardangervidda vorbei Richtung Küste. Wir starten bei Seljord auf einer Höhe von etwa 100 m ü M kommen im Laufe des Tages auf knappüber 1100 m ü M um am Ende des Tages dann am Eidfjord, das ist ein Arm des Hardangerfjordes, anzukommen. Trotz des wechselhaften Wetters eine kurzweilige Fahrt an Flüssen, Seen und Wasserfällen vorbei.

07.07.2023

Heute geht es von Fjord zu Fjord, es geht nach Fjærland, welches – richtig geraten – am Fjærlandsfjord liegt. Der Fjaerlandsfjord ist wiederum ein Seitenarm des Sognefjords. Interessanter ist hier aber die Lage am Gletscher Jostedalsbreen. Außer der gewaltigen, beeindruckenden Landschaft mit Blicken auf die Gletscherarme hat der kleine Ort auch noch das Norks Bremuseum, ein Gletschermuseum, zu bieten. Das ist, laut Aussage von Rehlein und Susanna, kurzweilig, spannend und interessant.

Während die Mädels relaxen oder in Bildung machen, wollen Ruedi und ich uns eher in Richtung Straßenqualität bilden und relaxen können wir auf dem Motorrad sowieso am besten. Wir fahren zum Stausee Jostedøla mit dem Styggevatn Dam, malerisch vor dem Austdalsbreen gelegen. Über die E5 geht es zügig bis Sogndalsłøra, wo wir auf die 55 abbiegen. Die Gegend ist wieder großartig, die Straße ist gut ausgebaut, bietet aber genügend weite Kurven. Wir befinden uns hier auf Meereshöhe. Auf der 55 geht es schmal und kurvenreich vorbei am Sogndalsfjord und einigen Seen, sowie durch etliche verschlafene Dörfer. In Gaupne verlassen wir die 55 und biegen auf die 604 Richtung Leirdalen und Gjerde. Obwohl wir uns auf Meereshöhe bewegen, geht es dauernd rauf und runter. Das ändert sich etwa ab Leirdalen. Jetzt geht es in die Höhe. Bei der 604 handelt es sich um ein kleines Sträßchen, manchmal sogar eher eine Single Road, das uns bis zum Styggevatn Dam auf 1163 Meter Höhe bringt. Die Landschaft ist einfach imponierend. Berge wie im Hochgebirge, dazu kommt dann immer wieder ein Blick auf die ein oder andere Gletscherzunge – phänomenal! Irgendwo im Niemandsland teilt sich die 604 in die Fv335 und Fv334, wir nehmen die Fv334. Diese bringt uns durch Gjerde weiter Richtung Styggevatn Dam. Am Breheimsenteret Museum führt eine Stichstraße zu einem Aussichtspunkt auf den Nigardsbreen, den gönnen wir uns auch. Ist echt klasse. Er liegt auf nicht ganz 300 Höhenmetern am gleichnamigen See. Man kann dort auch Gletschertouren und Bootsfahrten zur Gletscherzunge buchen. Ist bestimmt großartig, steht aber nicht auf unserem Tagesplan. Nach einer kurzen Rast und etwas Small Talk mit einem der Gletscherführer – Husqvarna fahren öffnet Türen – geht es für uns weiter zum Styggevatn Dam. Der liegt ca. 1163 m hoch in einer atemberaubenden Landschaft. Wilde, unberührte Berge, der leuchtend blau bis türkisgrün dort eingebettete See vor der Gletscherzunge Austdalsbreen – das lohnt die paar Meter fußläufigen Aufstieges zur Staumauer. Wir genießen eine ganze Zeitlang diese herrliche Gegend, übrigens fast allein, bevor es auf dem gleichen Weg zurück in unser Ferienhaus geht.

09.07.2023

Wir starten bei Sonnenschein und das soll heute auch so bleiben. Dazu zwei Schwergewichte für Norwegen – Urlauber: der Geirangerfjord und der Trollstigen (Troll-Leiter). Es geht über die 5 und die E 39 bis Stryn, dann auf die 15 und hinter Grodås auf die 60 nach Hellesylt am Geirangerfjord. Dem Folgen wir ein Stück lang bevor es bei Sylte auf die 63 und damit zum Trollstigen und weiter nach Åndalsnes geht.

Wasserfälle stürzen aus den Berghängen in die Fjorde, Felshänge fallen senkrecht in die Tiefe und setzen sich unter Wasser genau so fort, während auf den Gipfeln noch Schnee liegt. Wir fahren mit allen Antennen auf Empfang: Hochschalten, Gas geben, bremsen, runterschalten, wieder Gas geben. Der Trollstigen, ein Ungetüm von in Felsen gehauenen Kurven auf 800 Metern, ist wohl die bekannteste norwegische Serpentinenstraße. Als Motorradfahrer muss man diese Straße einmal im Leben gefahren sein! Einzig die vielen Reisebusse und Wohnmobile schmälern den Genuss ein wenig.

10.07.2023

Trondheim, drittgrößte Stadt Norwegens, ehemalige Königs- und Bischofsstadt sowie Universitätsstadt, sollte für jeden Norwegenurlauber Pflicht sein.  Wir bleiben 2 Nächte hier und schauen uns in Ruhe die Stadt, den Dom, die Brücke Gamle Bybro und das historische Viertel Bryggene. Außerdem bietet die Stadt einige gute Restaurants und Pub’s, so dass wir es hier gut aushalten können. Das Wetter spielt auch mit – überwiegend Sonnenschein.

12.07.2023

Nach 2 entspannten Tagen verlassen wir Trondheim auf der E6. Die zieht sich zwar durch eine schöne Landschaft, ist aber recht langweilig und voll. In Steinkjer biegen wir auf die 763 und sofort wird es wieder toll. Nur ab und zu ein Auto auf der Straße, wenige Dörfer, dafür viele Kurven, Wald, Flüsse und Seen. Hinter dem Snåsavatnet kommen wir leider wieder auf die E 6., der wir bis Trones folgen. Trones ist ein beschauliches Dorf in Trøndelag und hauptsächlich bekannt durch den Namsskogan Wildpark, der besonders für Familien mit Kindern interessant ist. Hotel und Restaurant erfüllen auch unsere Ansprüche, den Besuch im Tierpark schenken wir uns.

13.07.2023

Die Route führt uns heute bis Mo i Rana. Wir cruisen fast alleine über eine nummernlose buckelige Single Road und durch ein lichtes Sumpfgebiet mit einigen Seen. Hier treffen wir auf die ersten Mücken. Susanna erblickt einen Elch! Als sie ihn fotografieren will, verschwindet er gemächlich im Wald. Ja, Sozias sehen mehr. Dieses Land ist einfach unglaublich.

Mo i Rana ist eine norwegische Industriestadt, von daher hält sich das Flair in Grenzen. Sie liegt am Ranfjord. Die Innenstadt ist einigermaßen hübsch. Für uns bleibt sie Durchgangsstation nach Bodø.

14.07.2023

Die heutige Etappe führt uns bis Bodø, die Stadt wird 2024 zur Kulturhauptstadt Europas geadelt. Wir bemerken nur wenig davon.

Zunächst fahren wir über die E6, jetzt halbwegs spannend zu fahren. Es geht durch das „Nordland“, meist am Fluss Ranelva entlang. Etwa 80 km hinter Mo I Rana überqueren wir den Polarkreis, wo wir am Polarsirkelsenterest auch eine Pause einlegen. Hier locken einerseits die großartige Landschaft wie andrerseits Restaurant, Verkaufsladen mit vielen samischen Produkten. Klar gibt es hier auch ramsch, aber auch handwerkliche Souvenirs können hier erworben werden. Das Polarcenter liegt in der Nähe des Saltfjellet-Svartisen-Nationalparks, eine Hochebene, die mit bis zu 1750 Meter hohen Bergen und der arktischen Landschaft durchaus fasziniert.

Das Wetter ist gut, allerdings sind die Temperaturen jetzt deutlich gesunken. Wir fahren nach einer ausgedehnten Pause weiter auf der E6 bis wir vor Rognan auf die 812 abbiegen. Diese führt jetzt etwas kurvenreicher bis nach Bodø. Dabei überqueren wir noch den Saltstraumen, den stärksten Gezeitenstrom der Welt. Hier strömen durchschnittlich 400 Millionen Kubikmeter Meerwasser durch eine 150 Meter breite Meerenge zwischen Saltenfjord und Skjerstadfjord. Dabei erreicht das Wasser Geschwindigkeiten bis zu 40 km/h! Wenn man den richtigen Zeitpunkt erwischt, sind die dabei entstehenden Strudel und die durch die Meeresenge schießende Wasserflut ein eindrucksvoller Anblick.

Wir erreichen gegen 16:00 Uhr Bodø, erkundigen uns dort am Hafen direkt nach den Überfahrten nach Moskenes auf den Lofoten. Es legen täglich bis zu 8 Fähren ab, Vorausbuchungen sind über’s Internet möglich. Die Hälfte der Fährkapazität wird (Stand 2023) freigehalten, so dass man auch als „Spontanurlauber“ eine realistische Chance hat, kurzfristig eine Fähre zu erwischen. Wir übernachten in Bodø und nehmen am nächsten Tag die 11:00 Uhr Fähre. Alles klappt problemlos, zumal für Motorräder eine eigene Spur vorgehalten wurde. Zur Buchung kommen 2 Mitarbeiter, wir müssen unseren Namen in ein Mikrofon sprechen, es wird ein Foto von der Maschine mit Nummernschild gemacht und dann die Kreditkarte eingescannt. Einfach, flott und unkompliziert – einfach skandinavisch! Das läuft auch auf den kürzeren Fähretappen so ähnlich ab. Kennzeichen fotografieren, Kreditkarte einscannen, fertig!

16.07.2023

Wir wandern zu dritt etwas durch Stamsund. Es ist eine der größten Städte auf den Lofoten, wirkt für uns aber eher wie ein schickes Dorf. Stamsund liegt ca. 80 km nordöstlich vom Fährhafen Moskenes auf den Lofoten am Vestfjord. Die Stadt hat ein Museum, mindestens ein Hotel, ist auf Tourismus eingestellt – sogar die Hurtigruten läuft Stamsund an – und einen renommierten Künstler, Ulf M. (Ulf Steinar Melkstavik) vor. Ort. Als wir an seinem Atelier vorbeigehen, ist er gerade dort. Wir kommen sofort ins Gespräch – echt interessant, was er so macht!

Nachdem sich seit einigen Tagen Spannungen in unserer kleinen Reisegruppe aufzeigen, hat es gestern gekracht – Margitta und Ruedi sind ziemlich aneinandergeraten. So rächt sich die ungenügende Vorbereitung und die nicht angesprochenen und somit oft nicht erfüllten Erwartungen sorgen für eine Eskalation. Wir beschließen, uns hinter Andelsnes für einige Tage zu trennen – Ruedi und Suzanna fahren bis zum Nordkap, Rehlein und ich wollen bis Tromsø und Kautokeino. In oder hinter Kautokeino wollen wir uns dann wieder treffen.

17.07.2023

Es regnet, als wir losfahren. Mit etwa 10°C ist es auch nicht wirklich warm. Mir macht die Fahrt trotzdem Spaß. Die anderen leiden vielleicht ein wenig. Es geht über die 817 und 815 durch diese herrliche Gegend: Berge, Meer, manchmal Wälder und über mehrere Brücken bevor wir auf die E10 gelangen und dann in Fiskebøl mit der Fähre nach Melbu übersetzen und damit die Lofoten verlassen, um auf die Vesterålen zu gelangen. Es dauert etwas, bis die nächste Fähre kommt, so haben wir Zeit, uns mit einem Südfranzosen zu unterhalten, der mit dem Fahrrad hier unterwegs ist. Interessant!

Von Melbu aus folgen wie der 82, die uns bis Andenes bringt. Die Inselgruppe ist den Lofoten ähnlich aber nicht ganz so schroff. Das Wetter wird auch zunehmend besser, in Andenes scheint schon wieder die Sonne. Schade, dass wir als Gruppe nicht mehr so gut funktionieren – vielleicht hätte man die Zeit auf den Lofoten etwas ausdehnen können.

18.07.2023

Morgens um 8:00 Uhr geht es zur Fähre, 8:45 ist Abfahrt. Alles wie üblich problemlos und ohne Stress. Leider fällt das Frühstück auf der Fähre aus, die Cafeteria bleibt geschlossen und der Kaffeeautomat ist defekt. Die Überfahrt von Andenes nach Gryllefjord ist aber schön, die Einfahrt in den Gryllefjord spektakulär. Direkt am Fähranleger ist ein Supermarkt, wo wir unser Frühstück kaufen und draußen auch vertilgen. Nicht das beste Frühstück der Reise – aber mangels Alternative in Ordnung. Bei der Abfahrt trennen sich unsere Wege dann erstmal. Ruedi und Susanna fahren zügig Richtung Nordkap, Margitta und mich zieht es nach Tromsø.

Es geht über die 86 bis Straumsbotn, dann auf die 862 bis Mefjordbotn. Eine herrliche kleine Straße, die uns an dieser wilden Küste vorbeiführt. Genial! In Mefjordbotn bieg ich ab auf die Fv275, die uns durch den Ørnfjord- und Fjordgårdtunnelen bis Fjordgård führt. Spektakulär, die Tunnel eng und unbeleuchtet, mit undefinierter Fahrbahn – für mich toll, für Rehlein Stress. Zumal ich den Punkt in Fjordgård versehentlich gesetzt habe, wir müssen den gleichen Weg zurück. ein Schelm, wer Böses dabei denkt! Weiter geht es über die 862 bis Botnhamn, wo es mal wieder auf eine Fähre geht. Bis hier aber absolute Klasse!

In Brensholmen folgen wir weiter der 862, bis wir kurz vor Sjøtun nicht mehr weiterkommen, die Straße ist wegen Bauarbeiten voll gesperrt. Entweder warten wir noch ca. 2 Stunden oder wir fahren zurück, um dann anders nach Tromsø zu kommen. Wir entscheiden uns für die 2. Variante, ab Brensholmen geht es über den Leirstrand- und Straumsvegen bis Larseng und dann über die 858 bis Tromsø. Die Zufahrt nach Tromsø ist imposant: Über eine große Brücke geht es zunächst auf die Insel, um dann durch einen gewaltigen, beleuchteten Tunnel – mit mehreren Kreisverkehren! – in die Innenstadt zu gelangen. Diese hat einige Highlights zu bieten: nördlichste Universität, nördlichste Brauerei, nördlichste Kathedrale, Polarmuseum, und einiges mehr. Wobei das Parken in der Stadt nicht einfach und auf jeden Fall relativ teuer ist. Schwarzparken ist aber noch teurer – die Stadt kontrolliert ständig.

Die Brauerei (sehr gut!) und das Polarmuseum (ebenfalls gut!) besichtigen wir, schlendern auch durch die Stadt, die auch „Paris des Nordens“ genannt wird, eindrucksvoll! Auch kulinarisch wird hier einiges geboten. Man könnte gut und gerne noch ein oder zwei Tage anhängen, ohne das Langeweile aufkommen würde.

20.07.2023

Wir wollen aber weiter, ein Tag in Tromsø reicht uns. Das Wetter ist halbwegs gut. Beim Packen der Motorräder kommt eine Politesse, gut, dass wir nur packen und nicht parken – das wäre teuer geworden.

Wir verlassen Tromsø wie wir gekommen sind. In Eidkjosen fahren wir dann auf die 858 und fahren zunächst immer am Balsfjord entlang. Heute eine entspannende Fahrt. Hinter Storsteinnes treffen wir wieder auf die E6, der wir bis Skibotn folgen. Hier beziehen wir ein schönes Hotel am Ende des Ortes. Das haus wird von einer Norwegerin geführt, die auch Deutsch spricht, hat einen samischen Koch und mind. Eine deutsche Aushilfskraft. Somit sind Verständigung und Essen sehr gut.

21.07.2023

Heute fahren wir nur über Europastraßen, E8 und E45. Dabei fahren wir größtenteils durch Finnland. Morgens bei der Abfahrt ist das Wetter noch in Ordnung. Die E8 führt zunächst gut ausgebaut in schönen Kurven von Meereshöhe auf fast 600 Meter. Dabei kommen wir am Rovijokfossen vorbei, ein schöner, eindrucksvoller Wasserfall, der sich direkt neben der E8 schäumend etwa 30 Meter in die Tiefe stürzt. Echt sehenswert und mit etwas Vorsicht auch von unten anzusehen.

Nicht nur die großartige Landschaft begeistert beim Fahren, auch etliche teils recht große Rentiere äsen am Rand der Straße und lassen sich nicht groß stören.

Irgendwo in Finnland haben wir den höchsten Punkt erreicht und fahren hinunter, jetzt überwiegend so auf 300 bis 400 Metern Höhe. Dabei bieten sich oft wunderschöne Blicke auf die umliegenden Berge, Wälder, Flüsse und Seen. Was nicht ganz so schön ist, ist das Wetter. Es wird zunehmend kälter und dazu laden die dunklen Wolken den Regen auf uns ab – Schade! So tun wir uns etwas schwer damit, diese weite Landschaft gebührend zu bewundern.

In Palojoensuu biegen wir auf die E45 ab, der wir die nächsten gut 100 Kilometer bis Kautokeino folgen. Zum Glück hört der Regen irgendwann wieder auf, es bleibt aber kalt. In Kautokeino übernachten wir 2 Nächte im „Artic Motell & Kautokeino Camping“. Eine einfache Unterkunft mit Gemeinschaftsbad und -küche, aber sauber und geräumig.

Die Weite hier ist unbeschreiblich. Kautokeino ist die mit Abstand flächenmäßig größte Stadt Norwegens. Die Stadt liegt am Fluss Kautokeinoelva, außerdem sind hier etliche Seen über die Kommune verteilt. Dass es sich um eine Stadt handelt, nimmt man auch nicht wirklich wahr, da sie so weitläufig ist.

Wir besichtigen die Kautokeino Kirke, eine alte Holzkirche und spazieren etwas durch den Ort. Während Rehlein etwas relaxt, fahre ich dann noch zu Juhls‘ Silvergallery – Sehenswert! Hier haben Frank Juhls und seine deutsche Frau Regine ein imposantes Haus gebaut und gestaltet – das schönste ist, dass es auch der Öffentlichkeit zugänglich ist. Hauptgeschäft der Familie ist die Silberschmiedekunst.

23.07.2023

Das Zimmer geräumt, den Abwasch erledigt, schon sind wir wieder auf der Straße. Obwohl heute nur etwa 300 Kilometer anliegen, wird die Fahrt zäh. Meistens regnet es und es ist kalt, irgendwo im einstelligen Plusbereich. Unser Ziel ist Pello in Finnland. Es geht, diesmal Richtung Süden über die E 45 bis wir in Palojoensuu wieder auf die E8 stoßen. Dieser folgen wir bis Pello. Fahrtechnisch nicht gerade unterhaltsam, aber die großartige unberührte Natur hat natürlich, selbst bei Regen, ihren eigenen Reiz.

Wir nutzen Pello nur als preiswerte Übernachtung, aber für Angelfreunde hat die „Fischerei-Hauptstadt Finnlands“, gelegen am Fluss Torniojoki, dem längsten Fluss frei fließenden Fluss Europas, und umgeben von zahlreichen Seen kommen hier alle Angler auf ihre Kosten. Lachse, bis zu 50.000 sollen hier jährlich schon gezählt worden sein, sind hier quasi für jeden erreichbar.

24.07.2023

Jetzt kommen wir aus dem gebirgigen Norden heraus und fahren eher in Küstennähe. Die höchste Erhebung heute ist 186 Meter! Das Wetter ist besser, trocken, ab und zu Sonne und deutlich wärmer. Es geht grob Richtung Süden. Über die E8 fahren wir, überwiegend durch grüne Wälder am Fluss Torniojoki und damit der Grenze zwischen Schweden und Finnland entlang bis Aavasaksa. Hier überqueren wir den Fluss und die Grenze nach Schweden und fahren auf der 99 vorbei an zahlreichen malerischen Seen bis wir bei Tallvik die E10 erreichen. Diese führt ebenso schön durch Wälder, vorbei an Seen und Flüssen. Seen und Flüsse lassen sich in dieser naturbelassenen Landschaft nur schwer auseinanderhalten, macht aber nichts, schön sind sie auf jeden Fall. In Morjärv biegen wir auf die 356, der wir bis Boden folgen. Dort geht es auf die 97, die uns Richtung Küste und Luleå bringt. Hier stoßen wir auf die E4, der wir bis Piteå folgen. Aber Küste oder Seen- Flusslandschaft sind hier kaum auseinanderzuhalten.

Wir haben bei der Fahrt viele Rentiere gesehen, mal ausgewachsen groß, mal etwas kleiner, aber allen gemeinsam war, dass sie sich von den vorbeifahrenden Motos nicht stören ließen. Im Gegenteil, wenn es sie gelüstete, die Straße zu überqueren, dann taten sie das auch. Muss der Verkehr halt mit klarkommen – und tut er auch!

Wir haben in „Storstrand Kursgård“ 2 Nächte in einer Gemeinschaftsunterkunft gebucht. Einfach, laut, dafür billig und schön gelegen.

25.07.2023

Geplant ist, dass Ruedi und Susanna heute auch hier eintreffen. Rehlein will den Tag in Ruhe angehen, ich fahre lieber eine kleine Runde durch die großartige Gegend hier. Da ich allein unterwegs bin, brauche ich auf Asphalt auch nicht zu achten und kann etliche Schotterstrecken mit einbeziehen.

So kommen am Ende etwa 200 Kilometer zusammen, alle schön, die meisten über Schotter durch Wälder, an Seen vorbei, alle schön! Eindrucksvoll, was hier alles erfahrbar ist. Ich habe auf jeden Fall meinen Spaß und die Norden wird auch ein wenig gefordert.

Gegen 16:00 Uhr kommen sowohl unsere Freunde wie auch ich in Piteå an. Die auf den Lofoten aufgetreten Spannungen sind vergessen und wir freuen uns auf weiter schöne Kilometer.

26.07.2023

Der Hinterreifen der KTM hat mächtig Profil verloren, kein Wunder bei der Beladung und der Leistung, Somit geht es heute auf schnellstem Weg nach Umeå. Dort gibt es für die KTM neue Reifen.

So fahren wir der Küste entlang immer auf der E4, bis wir Umeå erreichen. Ein bisschen Suche, dann haben wir die gut ausgestattete KTM-Werkstatt gefunden. Die Reifen werden am selben Tag noch gewechselt, das Motorrad ist danach sogar geputzt – toller Service.

Wir finden ein modernes, gutes Hotel mitten in der Stadt. Die Motos parken in der Tiefgarage. Parken ist nämlich, ähnlich wie in Tromsø, recht teuer und wird gut überwacht. Die Stadt liegt echt schön am Bottnischen Meerbusen, war bereits Kulturhauptstadt Europas und ist somit lebendig und interessant. Wir sind angetan von der lebendigen, schönen Stadt.

27.07.2023

Mit frischen Reifen auf der KTM verlassen wir über die E12 Umeå. Das Wetter passt einigermaßen, Sonne und Wolken wechseln sich ab. Es geht überwiegend durch Mischwald ins Landesinnere. Bei Vännäs wechseln wir auf die 02. Tolle Gegend hier, die Straße verläuft gut ausgebaut in weiten Schwüngen durchs Land, Wald, Flüsse Seen – ich komme so richtig in den Flow! Die anderen offensichtlich nicht. Sie machen schon bald Pause, ich kann jetzt aber nicht aufhören und fahre noch ein ganzes Stück weiter. Vor Åsele geht es auf die 90 Richtung Meselefors, hier warte ich auf die drei. Ich warte recht lange!

Als es dann gemeinsam weitergeht, fahren wir bis Meselefors, dort biegen wir auf die E45 und fahren nach Hoting. Hier finden wir ein kleines Hotel, eine Pizzeria, einen Bahnhof und eine alte Dampflok gibt’s hier auch. So endet der schöne Fahrtag ruhig mitten in Schweden.

28.07.2023

Das Wetter ist heute wechselhaft, wir haben aber Glück, die Regenschauer regnen sich entweder vor oder hinter uns ab. Wir fahren zunächst auf der E45 weiter bis Hammerdal. Dort biegen wir auf die 344, eine kleine Straße, die bis Selsviken an den See „Gesunden“ bringt. Due Straße ist eng und kurvenreich und windet sich malerisch durch diese schwedische Wald- und Seenlandschaft. Wir machen einige Pausen auf dem Weg. In Selsviken biegen wir auf die 87, die dem Fluss Indalsalven folgt nach Hammarstrand. Dort biegen wir wieder auf eine dieser kleinen, schönen Straßen, die 323, die uns über Kälarne bis Bräcke bringt – unserem heutigen Ziel. In Bräcke übernachten wir 2 Nächte, Rehlein braucht etwas Ruhe. Das Hotel ist sehr gut, leider ist das Restaurant dort geschlossen. Das hat auch seine Vorteile, so kommen wir in den Ort und essen recht gut und vergleichsweise preiswert (für Skandinavien) in einer Pizzeria.

Am nächsten Tag haben weder Margitta noch Ruedi oder Susanna Lust auf weitere Motorradkilometer. Das Wetter ist nicht schlecht und ich habe Lust auf schwedischen Schotter. Zunächst geht es nordwärts über die E 14 bis Gällö. Dort biege ich Richtung Westen ab auf den Revsundsvägen. Jetzt wird die Gegend richtig interessant: Wälder, Seen, felsige Hügel und bald auch Schotter. Pünktlich beim ersten Schotterstück setzt leichter Regen ein, zum Glück aber nur ein kurzes Intermezzo, hört bald wieder auf und es bleibt den Rest des Tages trocken. Manchmal lässt sich sogar die Sonne sehen. So kann ich die Fahrt richtig genießen! Mal fege ich schnell über Schotter, mal lasse ich es gemütlich rollen. Einige Teilstücke sind so eng, dass eher vorsichtiges Fahren angesagt ist.

Aber die ganze Fahrt: Ein Traum! Die Gegend hier in Schweden imponiert nicht so sehr wie häufig in Norwegen mit ausgefallenen Highlights, sondern durch die Einsamkeit und Ruhe der weiten Landschaft. So fahre ich auf kleinen Straßen oder Pfaden über Revsund, Orrskäret, Våle, Strångsund, Byberget, Albybyn bis Alby. Höhenmäßig spielt sich das sehr unterhaltsam zwischen 120 und 420 Höhenmetern ab. Unterwegs fasziniert fast nur die einsame Landschaft, andere Fahrzeuge oder Menschen sind eher selten.

In Alby ist der große Spaß dann vorbei. Es geht über die 83 zügig bis Hallsta und dann über die E14 zurück nach Bräcke. Unterwegs ist noch eine Motocross – Strecke ausgeschildert, die ich mir anschaue. Leider alles eingezäunt und abgesperrt und kein Mensch zu sehen. Sonst hätte ich der Norden vielleicht noch eine Runde Crossstrecke gegönnt.

Na ja, wer weiß, wofür es gut war?

30.07.2023

Heute hat es angenehme Temperaturen, aber es regnet ab und zu. Naja, mich stört der Regen nicht so, wir haben ja schließlich regendichte Klamotten dabei, aber die anderen scheint er doch zu stören. Wir fahren trotzdem, und zwar durch eine schöne hügelige Mittelgebirgslandschaft mit, wie immer, vielen Flüssen und Seen. Da wir jetzt zügig Richtung Heimat wollen, geht es zunächst weiter auf der E14 bis kurz vor dem See Borgsjön. Dort biegen wir auf die 83, die uns bis Östavall bringt. Dort fahren wir auf der 315 entlang des Südufers des recht großen Sees Holmsjön. Etwas hinter dem See geht es auf der 314 weiter bis wir hinter Fåssjodal auf die 296 abbiegen. Dieser folgen wir auf der 296 bis kurz hinter Los. Dann über die 310, bis wir wieder auf die E45 stoßen, der wir bis Mora folgen.

Insgesamt fahren wir so fast 300 kurvenreiche Kilometer durch diese großartige schwedische Landschaft. Dabei starten wir auf einer Höhe von ca. 290 Metern, fahren bergauf und bergab, bis wir bei ca. 190 Metern in Mora ankommen. Wir beziehen unsere Zimmer in einem Wanderheim, recht einfach eingerichtet, dafür eben auch preiswert. Es fahren und stehen viele aufgemotzte alte amerikanische Straßenkreuzer hier rum.

31.07.2023

Wieder heißt es Kilometer machen. Wir verlassen Mora auf der E45, schon bei Johannisholm, keine 40 Kilometer hinter Mora verlassen wir die Europastraße und biegen auf die 26, die in ähnliche Fahrbedingungen bietet. Es geht noch einmal hinauf bis auf 425 Meter Höhe, danach aber überwiegend bergab bis auf 68 Meter.  Bei Kristinehamn erreichen wir den größten See Schwedens, den Vänern. Dieser ist etwa 75 km breit und 140 km lang. Außerdem sind etwa 22.000 Inseln über den See verteilt, die Küstenlinie beträgt fast 5.000 km. Obwohl wir heute nur „große“ Straßen fahren, wird es nicht langweilig. Einerseits ist das der bezaubernden Landschaft zu verdanken, aber der teils sehr starke Regen, der uns manchmal auch die freie Sicht vermiest machen die Fahr auch zu einem kleinen Abenteuer.

In Mariestad haben wir ein preiswertes Hotel an einem Rasthof direkt an der E20 gebucht, das Hotel ist gut und preiswert, allerdings ist hier immer was los. Die Zimmer sind aber gut isoliert, so dass es auszuhalten ist. Weniger schön ist, dass sowohl Susanna wie auch Rehlein hier leicht verletzten. Susanna klemmt sich zwei Finger heftig ein, Rehlein fügt sich eine tiefe Schnittwunde am Fuß zu.

Rehlein und ich bleiben zwei Nächte, Ruedi und Susanna fahren am nächsten Tag weiter. Sie wollen über die Öresundbrücke, die mit einer Gesamtlänge von 7.845 Metern die schnellste Verbindung zwischen Dänemark und Schweden bietet. Wir fahren bis Trelleborg, nehmen dort die Fähre nach Rostock und sparen uns so mind. Einen Fahrtag.

02.08.2023

Das Wetter spielt heute mit, zwar drohen ab und zu dunkle Regenwolken aber bis auf wenige, kleine Ausnahmen verschonen sie uns. So verlassen wir zügig den Rasthof und fahren auf der 26, die sehr gut ausgebaut ist, bis Jönköping. Dort geht es auf die E4, die zum größten Teil als Autobahn ausgezeichnet ist Richtung Süden. Etwa sauf der Hälfte der heutigen Strecke machen wir Rast im „Laganland Elk Park“. Der ist besonders für Kinder sehr interessant, er bietet zwei Elchgehege, die wir aber nicht besichtigen. Wir begnügen uns mit Kaffee und einer kleinen Sättigungsbeilage und fahren dann weiter.

Je weiter wir jetzt Richtung Süden kommen, je mehr nimmt der Verkehr zu. Doch kein Vergleich zu deutschen Ballungsgebieten und die Schweden bleiben alle relaxt. Bei Helsingborg erreichen wir den Öresund und damit das Meer. Wir fahren auf der E6 weiter, an Malmö vorbei, bis wir nach 450 km Trelleborg erreichen. Wir haben ein Hotel direkt am Fährhafen gebucht und finden es auch sofort. Dann noch kurz in die Stadt – sehenswert. Unseren letzten Abend in Skandinavien beenden wir mit einer einem guten Essen in der Innenstadt und dem ein oder anderen Bier.

03.08.2023

Bereits um 7:00 Uhr besteigen wir die Motos, um pünktlich zum Ticketschalter für die Fähre zu kommen. Das Einchecken geht hier, wie bereits gewohnt, automatisiert. Nach 2 Versuchen haben wir die Bordkarten und fahren zu unserer Fähre. Der Fährhafen ist groß, so sind es etwa 2,5 Kilometer, bis wie diese erreichen. Für Motorräder gibt es eine eigene Spur und wir werden direkt auf die Fähre durchgewunken – Klasse. Verzurren müssen wir die Motos selbst – aber auch das sind wir ja schon gewohnt.

Nach 6 Stunden Fahrzeit erreichen wir pünktlich Rostock. Wir fahren noch ca. 140 km, überwiegend Autobahn, bis wir in Neustadt-Glewe im Schlosshotel absteigen. Schönes Städtchen, nettes Hotel.

05.08.2023

Jetzt ist er vorbei, der Skandinavien-Urlaub. Gestern fuhren bis Goslar (230 km), überwiegend über Bundesstraßen, durch Braunschweig gönnten wir uns den Autobahnring. In Goslar nochmal ein Hotel bezogen (H+ Hotel, durchaus i.O.) und dann heute morgen wieder los. Wir erlauben uns noch eine kleine Harz-Runde, über Lautenthal, Bad Grund und Ildehausen geht es bis Echte. Hier fahren wir auf die A7 bis Fulda, dann A 66 bis wir nach knapp 310 km zu Hause ankommen.

Fazit

Skandinavien – eine Traumdestination für Motorradfahrer. Die Gegend nimmt einen einfach gefangen. In Norwegen spektakulär und gewaltig, Finnland beeindruckt eher mit der endlosen Weite und Schweden bietet beides, dazu noch genügend große Städte, die ein wenig Kultur zum Urlaubsmix dazugeben. Städte bietet Norwegen natürlich auch, aber zumindest nördlich von Trondheim in übersichtlicher Dosierung.

Die Straßen sind recht gut ausgebaut und abseits der Hauptverbindungen – in der Regel Europastraßen – oft spannend und kurvenreich. Schotter – Freaks finden genügend Raum, sich auszutoben.

Die im Sommer langen Tage lassen individuelle Etappen zu, das haben wir diesmal aber nicht genutzt. Hotels können im Sommer, trotz der für uns deftigen Preise, schon mal ausgebucht sein. Hütten oder Camping ist da einfacher – haben wir leider auch kaum genutzt.

Mit dem Wetter muss man sich arrangieren, es gibt durchaus schöne, sonnige Tage mit entsprechenden Temperaturen, es kann aber auch mal kalt und nass werden. Meistens ist das Wetter wechselhaft, so dass völlig verregnete Urlaube eher selten sind.

Die Leute sind freundlich und aufgeschlossen, drängen sich aber nicht auf. In Skandinavien kann man ohne Bargeld auskommen. Das Zahlen mit Karte ist dort normal, Barzahler sind eher ungewöhnlich. Wer nicht „zur Sicherheit“ Bargeld dabeihaben will, braucht nicht unbedingt Geld zu wechseln – wir haben in Schweden auch nicht gewechselt und alles mit Karte gezahlt. In Finnland gilt sowieso der Euro, hier entfallen Umtausch und Umrechnung. Es gibt immer mehr Hotels, die keine Rezeption mehr haben. Dort muss man entweder übers Internet vorher buchen oder bei Ankunft die Buchung übers Handy durchführen. Aber alles problemlos.

Hinweis:
Margitta hat ein Buch über die Tour geschrieben: Skandinavien mit dem Motorrad
Für Interessierte hier zu bestellen:

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