09.10.2010

Kroatien 2010

Start

Margitta fährt bereits Freitag (24.09.2010) los und besucht noch das WOW – Jahrestreffen am Starnberger See. Ich starte Samstag morgen und besuche noch Jürgen und Sylvie in Schnaitsee. Sonntag kommt dann Margitta auch nach Schnaitsee, wir verbringen noch einen schönen Abend bei den Beiden und am Montag geht es dann so gegen Mittag los.

Deutschland, Österreich

Zunächst verfahren wir uns und drehen eine ca. 30 Kilometer lange Runde, bis wir nach Trostberg kommen. Doch Gegend und Straßen sind schön, das Wetter spielt auch mit, zwar 

kühl aber immerhin trocken. So rollen wir entspannt über Traunstein und Bad Reichenhall Richtung Österreich. Ab Bad Reichenhall geht es dann über die B21 zur Grenze nach Österreich. Dann geht es, landschaftlich sehr schön, über die 178 und 311 bis Saalfelden, und weiter über die 164 am Gebirgszug Steinernes Meer“, ebenfalls landschaftlich sehr schön, bis St. Johann im Pongau. Anschließend folgen wir der 163 über Wagrain bis Radstadt. Wir fahren weiter auf die 99 bergauf bis Obertauern. Das uns umgebende Gebirge heißt folglich auch Tauern. In Obertauern, einem auf 1739 Metern Höhe liegenden Wintersportort übernachten wir dann im uns von ein paar Spaziergängern empfohlene Hotel „Taverne“ gut und preiswert. Allerdings ist es jetzt hier oben sehr kühl. Die Schneegrenze liegt nur noch wenige Meter oberhalb des Ortes Obertauern. Wir sind beide, wahrscheinlich auch grippebedingt, rechtschaffen müde und fallen schon kurz nach dem Abendessen müde ins Bett.

Österreich, Slowenien

Nach gutem Frühstück und schlappem Kaffee geht es von Obertauern, wieder kühl und trocken, weiter auf der 99 nun die Tauern hinab. Nachdem es in der Nacht noch geregnet hat, sind wir froh, das es jetzt trocken ist. Über Mauterndorf und Tamsweg geht es bis Predlitz. Dort steigen wir in die „Nockberge“ ein. Ein wunderschönes Stück. Grandiose Berglandschaft, gute Straßen und es bleibt trocken, Herz, was willst Du mehr. Zwischendurch treffen wir noch auf zwei weitere deutsche Motorradfahrer (BMW R 800 GS und R 1200 GS) die genauso begeistert von der Gegend sind wie wir. So fahren wir die 95 – besonders schön: Turracher Höhe – entlang bis Patergassen, dann geht es auf 88 bis Radenthein und dann die wieder besonders schöne 98 entlang bis Villach. Auf der 98 machen wir am idyllisch gelegenen Afritzer See Mittagspause. Eigentlich wollten wir über den „Wurzenpass“, doch der ist wegen Bauarbeiten gesperrt. Wir weichen über Tarvisio in Italien aus. Und die eigentliche Notlösung entpuppt sich als fahrerisches und optisches Highlight. Ab Tarvisio geht es auf kleinen kurvigen Straßen durch eine eindrucksvo

lle Gegend. Zunächst den Passo di Predil hinauf. Dann, bereits in Slowenien, die 203 entlang. Eindrucksvolle Berge, Flüsse und Seen erfreuen das Auge, ab und zu ein altes Fort oder eine alte Burg und dazu immer wieder kleine, verträumte Ore. Einzig der irgendwann einsetzende Regen trübt die gute Stimmung. So geht es über Bovec bis Tolmin und dann auf der 102 ebenso eindrucksvoll und kurvenreich am Fluss Idrija vorbei durch die Stadt Idrija. Diese durchfahren wir noch, dann geht es etwa 30 Kilometer genauso reizvoll weiter, bis wir in einem schönen Dorf, Hoteldršica, ein ebenso schönes Gasthaus finden. Top Zimmer, top Preis, mächtiges Abendessen. Und wieder einmal fallen wir geschafft ins Bett.

Slowenien, Kroatien

Morgens beim Aufwachen lacht uns die Sonne ins Gesicht. Zunächst geht es die sanft geschwungene 102 weiter. Doch bereits nach gut 10 Kilometern wird es Zeit für den ersten ausgiebigen Fotostopp. Bei Kalce hat der Fluss, wahrscheinlich durch den vielen Regen, eine malerische Seelandschaft hin gezaubert. Leider hat er auch die Verbindungsstraße nach Cerknica unter Wasser gesetzt. Eine Umleitung ist nicht ausgeschildert. So fahren wir unnötigerweise durch Postonja, wo wir uns auch noch etwas verfahren. Doch irgendwann finden wir die Straße nach Cerknica wieder und rollen weiter Richtung Kroatien. Jetzt wird es auch deutlich wärmer. Der Sonnenschein wird nur ab und zu durch ein paar Wolken getrübt. Wir fahren über die 212 bis nach Zlebic und dann auf die 106 bis hinter Kocevje. Die Landschaft hat sich von einer alpinen Gebirgslandschaft in eine malerische Mittelgebirgslandschaft gewandelt. Sanfte Berge, Wiesen und Wälder, ab und zu ein Fluss, einfach schön. Und es wird zunehmend einsamer, wenngleich einen ab und zu ein paar LKW’s stören. Die Straßen sind klein, kurvenreich und überwiegend in gutem Zustand. Auf der kleinen, weiß auf der Karte verzeichneten Straße Richtung Vinica machen wir irgendwo an einer „Bar“ halt. Zwei gute Kaffee, die dazu gereichten Trauben und Salzstangen, später und um mal gerade 4 € ärmer rollen wir mit neuer Energie weiter. Die brauchen wir auch: Ein Stück der Straße nach Vinica ist noch ohne Asphalt und relativ lehmig. Da es im Wald teilweise noch feucht ist, wird es hier fahrerisch etwas anspruchsvoller. Doch auch die etwa fünf Kilometer gehen vorbei. Vor Vinica machen wir an einer kleinen Kapelle mit Friedhof noch einen Fotostopp. Dann geht es in Vinica über die Grenze. Wir haben unser Zielland, Kroatien, erreicht.

Bereits die erste Kreuzung stellt uns vor Probleme. Die Hinweisschilder stimmen nicht mit unserer Karte überein. Auf gut Glück biegen ab, natürlich in die falsche Richtung. So fahren wir etwa 10 Kilometer Umweg, allerdings durch schöne Dörfer und enge Single-Roads. Und auch eine große, „lehmige“ Baustelle sorgt für eine weitere Herausforderung. Schließlich erreichen wir in Bosiljevo wieder unsere eigentliche Straße und rollen über eine immer noch enge, kurvenreiche, dauernd auf und ab gehende Straße bis Generalski Stol. Den richtigen Abzweig nach Keici finden wir auch nicht direkt. Statt dessen fahren wir eine sehr enge, sehr schöne Straße Richtung Katici. Als wir nicht mehr weiter wissen, fragen wir eine Passantin nach dem richtigen Weg. Doch eine Verständigung kommt nicht wirklich zustande, wir sind hinterher genauso schlau wie vorher. Irgendwann, zum Glück recht früh, endet die Straße und wir müssen auf dem engen Stück drehen. Dann geht es zurück. Diesmal habe ich in Generalski Stol mehr Glück und finde den richtigen Weg. Etwa drei schöne Kilometer weiter endet der Asphalt und es geht auf Schotter weiter. Rinnen und Steine machen für Margitta den Weg schwer. Wir durchfahren eine schöne, grüne Gegend. Die Dörfer, die ab und zu auftauchen, sind oft schwer zerstört – die Kriegsspuren sind immer noch deutlich zu erkennen. Hinweisschilder sind Mangelware. Das Tempo hat sich auf maximal 25 – 35 km/h reduziert. So dauert es recht lange, bis wir nach Veljun kommen. Kurz vor der Stadt überfahren wir auf einer Holzbrücke noch den Fluss Korana. Echt abenteuerlich.

Dann geht es auf die „1“! zügig über Slunj – sehr schön gelegen – bis Plitvicka Jezera. Hier bekommen wir noch ein Zimmer im preiswerten Hotel Bellevue. Morgen lassen wir dann die Motorräder stehen und wandern durch den Nationalpark.

Kroatien

Das Wetter ist heute morgen gut, wolkig mit Aufheiterungen. So steht einem schönen Tag an den Plitvicker Seen nichts im Wege. Wir wandern den ganzen Tag durch diese herrliche Landschaft. Hier viel über die Plitvicker Seen zu schreiben, ist wohl nicht nötig, da es genügend Literatur zu dem Thema gibt. Nur soviel: Sie lohnen auf jeden Fall einen intensiven Rundgang.

Ja, noch einen Satz zum Hotel. Laut unserem Reiseführer nicht empfehlenswert, doch wir würden das Hotel eingedenk des Preis-Leistungsverhältnisses ohne weiteres weiter empfehlen.Die Zimmer sind einfach, aber sauber und in Ordnung und auch das Frühstück ist zufriedenstellend.

Kroatien, Bosnien Herzegowina

Morgens ist es wieder trocken, aber bewölkt und kühl. Die Sonne kommt im Laufe des Tages aber doch öfters durch und so gegen Mittag wird die Temperatur auch deutlich angenehmer.

Wir fahren immer auf der „1“ Richtung Split. Die Straße ist gut ausgebaut und fahrtechnisch recht anspruchslos. Wir fahren durch eine landschaftlich sehr reizvolle Hochebene. Es ist überwiegend grün-bunt, durchbrochen von einigen reizvollen grau-weißen Felsformationen. Wald, Wiesen und Obst- bzw. Weinanbau wechseln sich ab. Der sowieso schon recht spärliche Verkehr lässt immer mehr nach, es wird stellenweise richtig einsam. Nur sehr wenige Dörfer zeigen sich rechts und links neben der Straße. Knin, die erste wirkliche Stadt, die wir durchfahren, liegt malerisch in einem weiten Talkessel. Doch wir fahren an der Stadt vorbei. Es geht weiter bis Sinj und Trilj. In Trilj verlassen wir die „1“ und fahren weiter auf der „60“ – wir wollen heute noch nach Mostar. Irgendwo an der Straße finden wir einen wirklich schönen Platz für die Mittagspause. Einige alte Steine mit verwitterten Inschriften bilden die optimale Kulisse und bieten gleichzeitig eine gute Sitzgelegenheit. Außerdem treibt sich hier noch einiges Viehzeug herum, z.B. Eidechsen und Gottesanbeterin, die ich im übrigen für ein altes Blatt gehalten hätte. Zum Glück hat Margitta die ziemlich entkräftete Gottesanbeterin erkannt, ich hätte sie vermutlich plattgetreten. Nach ausgiebiger Pause geht es dann weiter. Kurz hinter Imotski kommt dann der Grenzübergang nach Bosnien-Herzegowina. Ich habe natürlich meinen Kfz-Schein im Koffer und muss ihn am Grenzübergang erst mühevoll rauskramen. Dann will der Zöllner auch noch die „Grüne Karte“ sehen, die ich natürlich nicht dabei habe. Mit vertrauensvollem Augenaufschlag verweise ich darauf, das ich diesen ebenfalls im gerade wieder verschlossenen Koffer habe, der Zöllner lässt mich daraufhin zum Glück ohne vorzeigen derselbigen durchfahren.

Nach dieser kleinen Einlage beim Grenzübergang geht es auf der „6-1“ weiter. Doch die Fahrt ändert sich abrupt. Es herrscht jede Menge Verkehr, sehr viele LKW’s. Neben der Straße liegt reichlich Müll, das Land wirkt dadurch nicht gerade freundlich. Die Straße ist in schlechtem Zustand, wird aber offensichtlich gerade großzügig ausgebaut. So kämpfen wir uns bis Mostar, wo wir nach längerer Suche endlich ein Hotel – 5 Sterne, Üfr 130 € – finden. Dann geht es in die wirklich sehr schöne Altstadt. Die „Brücke“ von Mostar ist natürlich Pflicht. Und das muss man sagen, die Altstadt lohnt die Anfahrt auf jeden Fall. Eine sehr interessante Mischung aus kontinentalen und muslimischen Bauten, dazu eine sehr lebendige Szene. Einfach schön.

Bosnien Herzegowina, Kroatien

Da wir uns die Altstadt noch einmal mit „Fotolicht“ ansehen wollen,fahren wir mit den Motos zur Altstadt und stellen diese dann auf einem bewachten Parkplatz ab. Noch bevor wir richtig stehen, steht uns schon ein„Fremdenführer“ bereit. Er erzählt uns zwar einiges über Mostar und die einzelnen Bauwerke (z.B. „Kleine“ und „Alte“ Brücke), aber am Ende wickelt er uns ganz schön um den kleinen Finger und zockt uns dann gut ab. Umgerechnet ca. 135 € für eine gute halbe Stunde Führung sind eindeutig zu viel. Doch wir sind selbst Schuld. Und die Stadt Mostar (ca. 120.000 Einwohner, ca. 70 {2616aed14b8bd475d26af9fec70c172d7345e8c43a0b7f9a083ae3b540042d88} Arbeitslosigkeit) mit den Flüssen, Moscheen und alten Gebäuden ist es letztendlich auch Wert.

Nach der Stadtbesichtigung geht es dann los. Wir verlassen Mostar auf der „17“ Richtung Dubrovnik. Es geht durch ein schönes, vom Fluss Nerelva ins Gebirge gefräste Tal. Die ab und zu auftauchenden Dörfer wirken schön, besonders das Dorf Poctelji mit der über ihr liegenden Burganlage würde zu einem Besuch einladen.

Relativ schnell haben wir den Grenzübergang nach Kroatien erreicht. Die Einreise geht schnell und locker, und direkt hinter der Grenze wirkt bereits alles viel freundlicher als in Bosnien Herzegowina. Wir folgen der Straße – hier als „9“ – noch bis Opuzeri, dann geht es auf die Küstenstraße bis nach Makarska. Bis Ploce folgt die Küstenstraße noch dem Fluß Nerelva und führt durch ein breites Tal und Orangenanbaugebiet. Überall am Straßenrand sind Verkaufsstände, die Obst – überwiegend natürlich Orangen – anbieten. Es wird jetzt richtig warm. Die Küstenstraße zeigt sich von ihrer schönsten Seite. Auf der einen Seite das Meer, auf der anderen Seite die schroffen, grauen Felsen und das ganze eingerahmt von üppiger Vegetation, Grüne Bäume und Hecken, Palmen, herrlich glänzende Granatäpfel an ihren Bäumen, gelb, rot und lila blühende Blumen überall – man weiß gar nicht, wo man zuerst hin gucken soll. Und das ganze garniert mit griffigem Asphalt und schönen Kurven – Herrlich! So rollen wir bis Makarska. Hier brauchen wir einige Zeit, bis wir die Autofähre finden. Und dann haben wir auch noch den ganzen Nachmittag Zeit, weil die Fähre jatz außerhalb der Saison erst um 18:30 Uhr wieder fährt. So relaxen wir etwas in Makarska. Als wir Sumartin auf der Insel Brac erreichen, ist es bereits dunkel. Da der Ort ebenfalls sehr dunkel wirkt, fahren wir weiter bis Supetar, um dort ein Hotel zu nehmen. Supetar finden wir trotz Dunkelheit schnell, aber die Hotelsuche gestaltet sich recht schwierig. Wir durchfahren mehrmals den engen und unübersichtlichen, mit zahlreichen Sackgassen gespickten Stadtkern, ohne auch nur eine Ahnung zu haben, welche Straße wir nehmen sollen. Die Gassen sind teilweise so eng, das Autos und Motorräder nicht unbedingt Platz auf der Straße haben. Also heißt es bei solchen Begegnungen irgendwo in eine Ausfahrt oder ähnliches auszuweichen. Doch nach mehrmaligem Fragen finden wir endlich ein Hotel. Also einchecken und dann den Stress der letzten Stunden abfallen lassen.

Kroatien, Tag 1

Das ist uns auch noch nie passiert! Wir verschlafen dass Frühstück und sind erst nach 10:00 Uhr auf. Dann also Frühstücken am Hafen und anschließend noch eine kurze Fahrt ins Landesinnere, damit wir wenigstens ein bisschen von Brac bei Sonnenlicht mitbekommen. In Donji Humac, einem malerischen Dorf, machen wir einen Fotostopp. Dann geht es schon wieder zurück zum Fährhafen. Mit der Mittagsfähre geht es nach Split. Wir finden gut aus Split heraus und folgen der Küstenstraße „8“ bis Sibenik. Ein wahrer Genuss. Auch wenn das erste Stück bis Trogir auf Grund der dichten Bebauung nicht gerade schön ist, entschädigt der Rest. Besonders um Primosten bis Zaboricje, ein Augenschmaus. Kurven, Berge und die Insel übersäte Küste der Adria, schön. Wir machen noch eine ausgiebige Mittagspause in dem schönen Ort Marina. Direkt an einer schmalen Bucht gelegen mit einem kleinen aber gut belegten Hafen. Die Fische im glasklaren Wasser sind genauso gut zu beobachten, wie die heute zahlreich vertretenen Motorradfahrer auf der gegenüberliegenden Küstenstraße.

In Sibenik geht es dann über die autobahnähnliche Straße in Richtung Skradin. Am Krka – Nationalpark findet Margitta dann eine wirklich schöne Privatunterkunft. Wir sitzen abends auf dem Balkon, die Fledermäuse fliegen fast Pirouetten um uns, kurz: Einfach schön.

Kroatien, Tag 2

Zunächst gibt es ein paar Tipps vom Hausherrn und dann fahren wir die knapp zwei Kilometer – auf Margittas CBF – zum Krka-Nationalpark. Moto abgestellt, mit dem Bus runter in den Park, ein erster Rundgang um die Wasserfälle im Schweinsgalopp. Dann ab zum Schiff. Wir fahren über die riesige Wasserfläche, die der Krka-Fluss hier bildet. Zunächst geht es zur Klosterinsel Visovac. Dort kurze Besichtigung der Anlage, des Museums und der Kirche und dann fährt das Schiff weiter zum „Roski Slap“ (kleiner Wasserfall). Dort machen wir etwa eine Stunde Pause. Zeit für einen richtigen Kaffee und einen kleinen Spaziergang. Dann geht es mit dem Schiff wieder zurück. Alles sehr eindrucksvoll. Für zusätzliche Erheiterung sorgen noch zwei lustige Mitglieder vom BMW-Motorradklub Italien. Aber die zwei sind auch ganz schön herum gekommen.

Nachdem das Schiff wieder angelegt hat, drehen wir noch eine ruhige Runde um die unteren Wasserfälle und genießen jetzt auch die schönen Ausblicke. Zumal die Sonne und das jetzt am Nachmittag weiche Licht für unvergessliche Ausblicke sorgen.

Nach der Besichtigung des Nationalparks fahren wir noch nach Skradin und schauen uns kurz die Altstadt an. Dies ist auch recht schön, aber der Hunger treibt uns schnell zurück nach Lozovac. Wir essen im heute einzigen offenen Restaurant und gehen dann wahrlich müde auf unser Zimmer. Zurück bleibt ein herrlicher Tag, der zwar morgens bewölkt anfing, wo aber dann am Nachmittag doch noch die Sonne schien. Jetzt, abends tobt aber ein heftiger Wind hier.

Kroatien, Tag 3

Nach dem wieder reichlichen und guten Frühstück geht es wieder los. Der Wind hat etwas nachgelassen, und es ist immer noch trocken. Nach Auskunft des Hausherrn – der früher auch Motorrad gefahren ist (NSU und 250er BMW) – soll es bis zum späten Nachmittag trocken bleiben.Das könnte für uns reichen, wir wollen heute nur ein kurzes Stück bis zur Insel Pag fahren.

Auf Grund des Wetters lassen wir die Besichtigung des alten orthodoxen Klosters bei Kistanje aus und fahren direkt über Skradin auf die die „56“. Dieser folgen wir bis Islam Latinski durch eine einsame, überwiegend von Oliven- und Weinanbau geprägte Landschaft. Die Straße zieht sich meist schnurgerade durch’s Land. Immer wieder sind verlassene, zerstörte Häuser rechts oder links der Straße zu sehen. Die „Kriegsruinen“ nehmen hinter Benkovac noch zu. Besonders eindringlich werden uns die Folgen des Bürgerkrieges dann hinter Smilcic in den Orten Kăsić und Islam Grćki vor Augen geführt, wo kaum noch ein unbeschädigtes Haus steht. Die meisten Häuser verfallen jetzt weiter, aber einige Häuser sind bereits wieder instand gesetzt und werden bewohnt.

In Islam Latinski verlassen wir die „56“und fahren über Posedarje auf die „106“. Über die Halbinsel Boćetina geht es auf die Insel Pag. Das Landschaftsbild ändert sich jetzt dramatisch. Überwiegend karger Fels bestimmt das Bild. Rechts und links zeigt sich oft das blaue Wasser der Adria. Ab und zu lockern ein paar Büsche oder bis zu ca. drei Meter hohes Schilf das karge Felsgrau auf. Überall säumen Trockenmauern die Straßen, Wege und Grenzen. Die Straße folgt in stetem auf und ab der langen Insel bis zur Stadt Pag. Hinter Pag zieht sich die Straße in überwiegend weiten Kurven durch die felsige Landschaft. Jetzt säumen aber auch öfters Olivenbäume und Schaf- bzw. Ziegenweiden die Landschaft. So geht es bis Novalja. In dieser kleinen lebhaften Hafenstadt nehmen wir ein Zimmer. Jetzt im Oktober ist von dem lebhaften glücklicherweise nicht mehr ganz so viel zu spüren. Die Saison ist eindeutig vorbei und man kann jetzt auch ganz in Ruhe hier den Tag verbringen.

Kroatien, Tag 4

Blauer Himmel über Pag. Wir fahren zunächst von Novalja wieder auf die 106, und dann mit der Fähre auf’s Festland nach Gradina. Am Fährhafen beobachten wir noch ein paar Schafe, die auf dem kargen Boden ihre würzige Nahrung suchen, einen Fischer, der vor unseren Augen eine Seegurke zerlegt und schauen in das faszinierend klare Wasser der Adria. Dann auf die Fähre und es geht wieder mal auf die Küstenstraße. Die sich hier auf dem Stück von Gradina bis Senj vielleicht von ihrer schönsten Seite zeigt. Zerklüftet, auf der einen Seite die blaue Adria mit den vorgelagerten Inseln, auf der anderen Seite das steil aufragende Festland, teilweise von weißen aber auch dunklen Wolken umgeben. Einfach schön! So machen wir bei Modrici noch einen Fotostopp bevor es weiter nach Senj geht, Hier finden wir eine schöne Stelle für unsere kurze Mittagspause. Vom Rastplatz aus sind es genau 5000 Kilometer bis zum Nordpol und bis zum Äquator. Gestärkt geht es auf der Küstenstraße weiter. Jetzt bestimmt die Insel Krk das Bild auf der Wasserseite. Rijeka und Opatija umfahren wir auf der Autobahn. Erst hinter Opatija fahren wir dann weiter auf der Küstenstraße, hier die „66“. Die über den Bergen lauernden Wolke drohen jetzt deutlich mit Regen. Schade, bisher war es sonnig und warm, aber auch teilweise recht windig.

Die Küste bietet weiterhin schöne Ausblicke, jetzt auf die Inseln Krk und Cres. Das Wasser glitzert in der Sonne, während über den Bergen Istriens dunkle Wolken drohen. Bei Vozilici verlassen wir dann die Küste und fahren in die Berge. Und prompt erwischt uns der Regen. Doch wirklich schlimm wird er glücklicherweise nicht. Auf kurvenreichen Straßen geht es bis nach Pazin. In dieser schönen, alten Stadt beenden wir unsere heutige Tour. Wir quartieren uns im einzigen Hotel des Ortes ein, dann wandern wir noch durch die reizvolle Schlucht, die schon Jules Verne zu einem Roman inspirierte, und die Altstadt.

Kroatien, Slowenien, Italien, Österreich

Die Sonne scheint hell ins Zimmer, der Himmel zeigt sich morgens wolkenlos blau. Doch über Schlucht und Stadt steigt weißer, alles verhüllender Nebel. So zeigt sich Kroatien am Morgen der Abfahrt noch einmal von seiner schönsten Seite. Nach dem nicht gerade sehr guten Frühstück geht es los. Die Sonne hat den Nebel mittlerweile vertrieben, so dass wir bei besten Bedingungen das Innenland Istriens durchfahren können. Eine schöne, jetzt im Herbst bunte, Mittelgebirgslandschaft präsentiert sich hier. Wir fahren über das malerisch auf einem Hügel gelegene Motovun vorbei am Fluss Mirna bis Buzet. Dann geht es auf der 201 nach Slowenien. Der Grenzübergang ist easy – wir werden quasi direkt durch gewunken. In Slowenien geht es zunächst genauso weiter, bis wir bei Crnotice die 10 erreichen. Die Sonne scheint zwar immer noch, der Blick nach Westen auf Küste und Meer schweift immer noch über sonnenbeschienene Landschaften, aber über den Bergen zeigen sich jetzt immer häufiger teilweise dunkle Wolken und es weht ein kräftiger, kalter Wind. Bei Kozina machen wir einen kurzen Fotostopp, da wir von hier bis Triest und weiter übers Meer schauen können. Die Sonne scheint immer noch, aber der Wind ist deutlich kräftiger und kühler geworden. Wir fahren weiter durch den bunten Wald, die Straße verläuft relativ anspruchslos fast parallel zur Autobahn. Allerdings werden die Berge immer höher, der Wind immer kräftiger. Hinter Senozece ist der Wind so heftig und kalt, dass wir uns auf einem Parkplatz etwas wärmer anziehen.

In Razdrto verlassen wir die „09“ und fahren Richtung Nova Gorica auf der „12“. Jetzt bläst der Wind richtig. Es wird teilweise schwierig, die Motorräder auf der richtigen Straßenseite zu halten. Obwohl Gegend und Straße absolut gut sind, bleibt jetzt wenig Aufmerksamkeit übrig, diese auch zu genießen. Der heftige, böige Wind verlangt fast die gesamte Konzentration. Die Gegend hier muss aber für die Windverhältnisse bekannt sein. Die Höchstgeschwindigkeit für Lkw ist wegen des Windes auf 40 km/h beschränkt und es stehen mehrere Anzeigen über die aktuelle Windgeschwindigkeit an den Straßen. Höchste von uns wahrgenommene Windgeschwindigkeit: 80 km/h! Irgendwo hinter Ajdovščina läßt der Wind dann deutlich nach und es geht entspannt bis Nova Gorica.

Fuhren wir bisher durch eine Mittelgebirgslandschaft, so geht es nun in die Alpen. Wir folgen dem Fluss Soča und der „103“ bzw. „203“ bis zur italienischen Grenze. Die 203 kennen wir ja bereits von der Hinfahrt. So geht es über Bovec und dem Passo di Predil nach Italien. In Cave de Predil biegen wir ab und folgen der sehr malerischen Straße über Sella Nevea nach Chiusaforte. In Dogna kehren wir noch kurz in einer Gaststätte ein. Wir essen eine Kleinigkeit und erfreuen uns an den vielen geschnitzten Holzfiguren und der im Gastraum stehenden Buell. Dann geht es über Pontebba zum Nassfeldpass und dem Grenzübergang nach Österreich. Der Pass ist, obwohl „nur“ 1530 Meter hoch, gigantisch. Leider kommen wir ab etwa 1300 Meter in dichte Wolken. Dementsprechend ist die Sicht schlecht, dafür wird es natürlich reichlich kühl. Wir sind froh, als wir bei Tropolach endlich wieder in die Niederungen und damit in besseres und wärmeres Wetter kommen. Danach geht es auf die B111, der wir bis Kötschach folgen. Hier nehmen wir ein Zimmer im „Tourenfahrer-Partnerhotel“ Gailtaler Hof und beenden diesen durchaus abwechslungsreichen Fahrtag.

Österreich, Deutschland

Frühstück und Kaffee sind gut, das Wetter leider nicht so. Dunkle Wolken auf allen Seiten, der Himmel wirkt trüb und grau. Es geht gleich hinter Kötschach bergauf. Leider ist die Straße auf Grund von Bauarbeiten nicht wirklich gut, eher glatt und rutschig. Außerdem herrscht relativ viel Verkehr. Die Gegend ist schön, besonders jetzt im goldenen Herbst leuchtet der Wald in hellen, glänzenden Farben, das alles vor den majestätischen Gipfeln der umliegenden Berge. So geht es bis Winklern durch die Tauern, dann biegen wir ab auf die Großglockner – Hochalpenstraße. Mittlerweile haben die dunklen Wolken noch Gesellschaft von einem recht kalten Wind bekommen. Wir halten an, um die Regenklamotten über zuziehen.

Bis Heiligenblut geht es noch „umsonst“, dann kommt die Mautstelle. Mittlerweile haben uns auch die Wolken eingeholt, die Sicht wird immer schlechter. Schnell die 36,- € Maut für uns beide abgedrückt und weiter. Die Geschwindigkeit pendelt sich auf Grund der Sichtverhältnisse so zwischen 30 und 50 km/h ein, Von der Landschaft ist leider nichts zu erkennen. Es geht soweit, dass ich den Abzweig Richtung Salzburg verpasse und statt dessen zur „Kaiser-Franz-Josef-Höhe“ fahre. Ich bemerke den Fehler erst, als wir am Ende der Straße angelangt sind. Also den ganzen Weg im dichten Nebel zurück. Doch irgendwann erreichen wir endlich das „Hochtor“, die Passhöhe, auf 2504 Metern. Kurze Pause, dann geht es durch den kurzen Tunnel auf die andere Seite der Berge. Und hier überfällt uns gleißender Sonnenschein. Haben wir bis eben noch trotz der Regenpellen gefroren, so geht es uns jetzt in der Sonne gleich viel besser. Also „Plastikzeug“ runter, Fotopause und weiter. Die Abfahrt bis zur Mautstelle bei Ferleiten ist dann ein wahrer Kurvenschmaus.

In Pichl verlassen wir dann diese großartige Hochgebirgslandschaft und biegen auf die B 311, dann geht es in Schüttdorf weiter nach Mittersill. In Mittersill biegen wir auf die B 161 nach Kitzbühel und überfahren den „Thurn-Pass“. Eine sehr schöne, sehr gut ausgebaute Strecke. In Apfeldorf biegen wir auf die B 178 / 173 nach Kufstein. Schön, leider total befahren. Die Straße über die Grenze bis Kiefersfelden ist auch nicht besser. Doch der Abzweig Richtung Bayrischzell über den „Tatzelwurm“ bringt endlich wieder Entspannung. Kleine, kurvenreiche Straße, gut ausgebaut, das lohnt schon die ein oder andere Fotopause. Zumal die in der Herbstsonne leuchtenden Berge das Auge zusätzlich erfreuen. Weiter geht es in einem schnellen Kurvenrausch übers Sudelfeld.

Dann geht es auf Grund des Verkehrs und der zahlreichen Baustellen sehr zäh vorwärts. Über Schliersee, Miesbach und Bad Tölz erreichen wir dann Bad Heilbrunn, wo wir ein Zimmer nehmen. Absatteln, frisch machen, auf ins Dorf und Essen und Trinken fassen. Das war es dann für heute.

Deutschland

Der Blick aus dem Fenster zeigt uns morgens beim Aufstehen feuchten Nebel. So hatten wir uns das aber zum Abschluss nicht vorgestellt. Das Frühstück im Hotel war mal wieder gut, die teilweise lustige Unterhaltung mit dem Hotelier war aber noch besser. Das ändert aber nichts am Wetter. Als wir losfahren, umgibt uns ein feuchter, kalter Nebel. Die Hoffnung, das der sich schnell verziht, erfüllt sich leider nicht. Wir fahren Landstraßen über Penzberg, Seeshaupt, Weilheim und Rott bis Landsberg. Es hätte eine schöne Fahrt durch eine herrliche Herbstlandschaft werden können, so wird es eine unangenehm feuchte und kalte Fahrt durch herbstlichen Nebel. Also fahren wir auf die Autobahn. Zunächst die als Autobahn ausgewiesenen B 12 und dann über die A8, A7 und A6 bis zur Ausfahrt Kupferzell. Kurz vor Augsburg löst sich dann der Nebel auf, und die Sonne scheint aus einem fast wolkenlosem Himmel.

Na, so geht es doch. Wir fahren über die B 19 bis Bad Mergentheim. Als wir das Flüsschen „Jagst“ überqueren, gesellen sich zu dem schönen Wetter auch noch schöne Straßen und Landschaften. Ab Bad Mergentheim fahren wir durch das liebliche Taubertal, bis wir bei Wertheim auf dcn Main stoßen. Dann folgen wir den zahlreichen Mainschleifen über Miltenberg bis Klingenberg. Eine wirklich schöne Gegend, dieses Stück von Bad Mergentheim bis Klingenberg. Hier könnten wir auch mal so eine Tour fahren. Ab Klingenberg geht es dann über die wieder als Autobahn ausgebau­te B 469 bis Seligenstadt und dann ab auf die A 3 nach Hause.

So gegen 19:00 Uhr, kurz vor Sonnenuntergang kommen wir in Niedernhausen an. Wir haben in den zurückliegenden zwei Wochen und auf den etwa 3600 Kilometern einen schönen und interessanten Urlaub erlebt. Die intensiven, stimmungsvollen Herbstlandschaften in den Alpen und Mittelgebirgen, die eindrucksvollen Inseln, Naturparks, Seen und Wasserfälle, die wunderbare kroatische Adriaküste und die malerischen aber teilweise auch nachdenklich machenden Orte, hier insbesondere Mostar, die wir besucht oder durchfahren haben bleiben unvergesslich.

Wettermäßig haben wir überwiegend Glück gehabt, einzig die Anfahrt bis Schnaitsee bzw. Pöcking war ganz schlecht, ansonsten war es überwiegend gut bis sehr gut. Auch die Motorräder haben alles klaglos mitgemacht. Der Verbrauch war dabei mit 4,4 Litern/ 100 km bei der KTM und 5,2 Litern/ 100 km bei der CBF erfreulich günstig. Bei dem Verbrauch relativiert sich auch der kleine Tank der KTM etwas, lediglich auf den Autobahnetappen bleibt man mit den Tankpausen unterhalb der 200 Kilometer-Grenze. Die KTM hat zusätzlich noch etwa einen Liter Öl verbraucht, die CBF hat fast keinen messbaren Ölverbrauch. Die CBF steckte auch die etwa 50 – 60 Kilometer Schotterpiste gut weg.

Jetzt gilt es nur noch, den Urlaub zu verarbeiten und Pläne für den nächsten Urlaub zu machen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert